Er ist erst 21! Darknet-Chef aus Sachsen festgenommen

Dresden - Bundeskriminalamt (BKA) gelingt Schlag gegen Darknet-Kinderporno-Plattform-Betreiber: Der mutmaßliche Chef der drei Online-Foren "BoyVids 6.0", "Forbidden Love" und "Child Porn Market" ist ein 21-jähriger Sachse, der am 29. November im Freistaat festgenommen wurde.

In flagranti erwischt? Der Verdächtige soll bei seiner Festnahme am Rechner gesessen haben. (Symbolbild)
In flagranti erwischt? Der Verdächtige soll bei seiner Festnahme am Rechner gesessen haben. (Symbolbild)  © IMAGO/onw-images

Widerlich! Auf der Plattform "BoyVids 6.0", die seit Anfang Dezember 2021 existierte, hatten sich binnen eines Jahres rund 410.000 Mal Personen registriert. Sie tauschten Aufnahmen, die sexualisierte Gewalt an männlichen Personen zwischen null und 17 Jahren zeigte.

Auf "Forbidden Love" ging es um die Darstellungen sexualisierter Gewalt gegenüber Mädchen und jungen Frauen. Diese Plattform gab es seit Februar 2022.

Sie verzeichnete etwa 846.000 Registrierungen. Auf den Verkauf von Abbildungen sexualisierter Gewalt an Kindern war auch die Seite "Child Porn Market", die seit etwa Oktober 2022 online war.

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Das BKA, das seit einigen Monaten im Auftrag der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main ermittelt, ließ in Zusammenarbeit mit dem FBI sowie der Polizei in Australien und Brasilien weitere Hintermänner ermitteln.

Festgenommen wurden außer dem sächsischen Hauptadministrator, der bei der Festnahme gerade an seinem Rechner gesessen haben soll, ein Niedersachse (44), ein Mann (45) aus Schleswig-Holstein und ein Mann in Brasilien.

Die Handschellen klickten: Der festgenommene Chef (21) der Kinderporno-Plattformen ist ein Sachse. (Symbolbild)
Die Handschellen klickten: Der festgenommene Chef (21) der Kinderporno-Plattformen ist ein Sachse. (Symbolbild)  © 123RF

Sie werden sich wegen bandenmäßiger Verbreitung kinderpornografischen Materials verantworten müssen. Der 21-Jährige wird in Sachsen zur Rechenschaft gezogen. "Das Verfahren wird an die Staatsanwaltschaft Dresden übergeben", so Sebastian Zwiebel, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt.

Titelfoto: Fotomontage: 123RF, IMAGO/onw-images

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