Dobschütz hat nur sechs Bewohner! Familie Papmeyer lebt im kleinsten Dorf Sachsens

Dobschütz - Dobschütz hat in den letzten zehn Jahren eine regelrechte Bevölkerungsexplosion hingelegt! Im Jahr 2010 lebte hier genau ein älteres Ehepaar. Innerhalb der folgenden Jahre hat sich die Einwohnerzahl verdreifacht. Welcher Ort in Sachsen kann das noch von sich behaupten!

Martina Papmeyer (38) und Ehemann Markus (36) haben sich als Schulkinder in Bochum kennengelernt. Der langjährige Traum vom eigenen Bauernhof ist Realität geworden.
Martina Papmeyer (38) und Ehemann Markus (36) haben sich als Schulkinder in Bochum kennengelernt. Der langjährige Traum vom eigenen Bauernhof ist Realität geworden.  © Fotomontage: Norbert Neumann

Der nächste Bäcker ist fünf, der Supermarkt zehn Autominuten entfernt. Umgeben von Feldern, Bäumen und Sträuchern hat eine Familie ihr Glück gefunden: im Dreieck zwischen Meißen, Nossen und Döbeln - also irgendwo im Nirgendwo.

Nun stellt die vierköpfige Familie Papmeyer die Mehrheit im Dorf. "Wir leben hier fernab von Lärm und städtischem Alltagsstress", sagt Mama Martina (38).

Nach Studium in England und Arbeit in der Schweiz kehrten sie nach Deutschland zurück. Marcus (36), promovierter Chemiker, fand einen Job in Dresden. Martina, Doktorin der Psychologie, schaute im Internet und fand ein Gehöft, das zum Verkauf stand. "Wir hatten schon immer den Traum vom eigenen Bauernhof", berichtet Martina lachend.

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2018 kauften sie dann den Gutshof, der bereits seit Jahren leer stand.

Mama Martina mit Gänseeiern, die eine Nachbarin vorbestellt hat.
Mama Martina mit Gänseeiern, die eine Nachbarin vorbestellt hat.  © Norbert Neumann

Auf dem Hof werden Rinder, Pferde, Esel, Schafe, Gänse und Hühner gehalten

Das älteste Gebäude des einstigen Vierseitenhofs stammt aus dem Jahr 1699.
Das älteste Gebäude des einstigen Vierseitenhofs stammt aus dem Jahr 1699.  © Norbert Neumann

Das älteste Gebäude des Dreiseitenhofs stammt aus dem Jahr 1699. "Wir leben im Haupthaus, das 1799 erbaut wurde", berichtet der Vater. "Das Erste, was wir saniert haben, war der denkmalgeschützte Stall." Darin leben nun die Kühe Kunigunde, Lotti und Kalb Lothar.

Die Vorteile, in Dobschütz zu wohnen, sind für den zweifachen Vater Marcus konkret: "Wenn ich sonntags die Säge anschmeißen will, weil ich das muss, dann meckert hier keiner." Es gibt immer viel Arbeit und so manches musste man sich erstmal beibringen: "Wir nehmen uns selber nicht so ernst und machen überhaupt kein Geheimnis daraus, dass wir ständig lernen müssen", erklärt Bäuerin Martina.

Auf ihrem Erlebnishof halten die Papmeyers Rinder, Pferde, Esel, Schafe, Gänse und Hühner, für die man eine Patenschaft übernehmen kann. Sie genießen ihr großes Glück im kleinsten Dorf Sachsens und laden zum Urlaub in ihre Pension ein (gutshofdobschuetz.de).

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Mama Martina: "Hier wollen wir mit unseren beiden Kindern alt werden ..."

Titelfoto: Fotomontage: Norbert Neumann

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