Ein bisschen so wie früher: Sächsischer Bäcker plant einen Ofen als Dorftreff
Bautzen - Stefan Richter (43) ist Genusshandwerker mit Leib und Seele. Als Kubschützer Dorfbäcker versorgt er eine ganze Region. Weil ihm die Menschen in seiner Heimat am Herzen liegen, will Richter zukünftig noch "größere Brötchen" backen.

Der Bäckermeister erklärt: "Wir werden ein kleines Backhaus mit einem Holzbackofen vor unserer Bäckerei errichten. Ich wünsche mir, dass dieser Platz zum Ort der Begegnung wird."
Seine Familie führt in Kubschütz seit fünf Generationen die Bäckerei. Stefan Richter wuchs auf in dem Dorf, behütet zwischen Mehlsäcken, Landbroten und Kirmes-Kleckskuchen. Sein Uropa feuerte im Keller der Bäckerei noch einen alten Holzbackofen an.
Richter wehmütig: "Der Ofen steht noch. Leider können wir ihn nicht mehr betreiben. Es war immer mein Traum, wieder Brote in einem Holzbackofen zu backen."
Viele Male lieh sich der Bäcker bereits so einen mobilen Ofen aus. Damit arbeitete er daheim oder fuhr auf Feste.
"Das Interesse war stets überwältigend. Beim Backen vor Publikum kommen die Leute miteinander ins Gespräch. Sie tauschen sich aus über ihre Back-Erinnerungen, Vorlieben oder Rezepte und sprechen mit mir übers Handwerk", schwärmt Richter.


Mithilfe vom Freistaat Sachsen geht es 2023 los

Diese Erfahrung brachte ihn auf die Idee, vor der Bäckerei zu bauen. 2023 geht's los. Der Freistaat Sachsen steuert 10.000 Euro aus dem simul⁺Mitmachfonds bei. Zum nächsten Erntedankfest möchte er das erste Gebäck aus dem Ofen holen und mit seinen Nachbarn essen, schwatzen und feiern.
Stefan Richter ist voller Vorfreude: "Der Ofen soll jede Woche und darüber hinaus bei Festen, Brotbackkursen oder Veranstaltungen zum Einsatz kommen."
Die nächste Stollensaison hat er natürlich auch schon im Blick.
Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, imago images/Shotshop