Erst studieren, dann konfiszieren: Neue Ausbildung für Gerichtsvollzieher

Dresden - Die Zahl der Gerichtsvollzieher in Sachsen geht seit Jahren zurück - in diesem Jahr sind laut Justizministerium erstmals seit 2013 weniger als 200 im Dienst des Freistaates.

Es gibt immer weniger Gerichtsvollzieher in Ostdeutschland. Ein neuer Studiengang soll das ändern.
Es gibt immer weniger Gerichtsvollzieher in Ostdeutschland. Ein neuer Studiengang soll das ändern.  © dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Dieses Problem teilt Sachsen: Die Gerichtsvollzieher aller ostdeutschen Bundesländer fordern angesichts des Nachwuchsmangels und immer komplexerer Aufgaben eine Neuausrichtung der Ausbildung.

Bislang führte der Weg über den mittleren Justizdienst inklusive einer rund 20-monatigen Sonderlaufbahn. Immer weniger Bewerber erfüllten die Anforderungen, sodass ein Quereinstieg möglich wurde.

Künftig sollen Anwärter direkt nach dem Abitur ein duales Studium beginnen können.

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"In Baden-Württemberg wird das schon seit sechs Jahren erfolgreich praktiziert", so die Vorsitzende des Verbandes der Gerichtsvollzieher in Sachsen-Anhalt, Daniela Merke. Die Bewerberzahlen seien hoch.

Als geeigneten Ausbildungsort hat der Verband die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin ins Auge gefasst.

Auch die Gerichtsvollzieher-Verbände in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sprachen sich für eine Ausbildung an der HWR aus.

Titelfoto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

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