Erst studieren, dann konfiszieren: Neue Ausbildung für Gerichtsvollzieher
Dresden - Die Zahl der Gerichtsvollzieher in Sachsen geht seit Jahren zurück - in diesem Jahr sind laut Justizministerium erstmals seit 2013 weniger als 200 im Dienst des Freistaates.

Dieses Problem teilt Sachsen: Die Gerichtsvollzieher aller ostdeutschen Bundesländer fordern angesichts des Nachwuchsmangels und immer komplexerer Aufgaben eine Neuausrichtung der Ausbildung.
Bislang führte der Weg über den mittleren Justizdienst inklusive einer rund 20-monatigen Sonderlaufbahn. Immer weniger Bewerber erfüllten die Anforderungen, sodass ein Quereinstieg möglich wurde.
Künftig sollen Anwärter direkt nach dem Abitur ein duales Studium beginnen können.
"In Baden-Württemberg wird das schon seit sechs Jahren erfolgreich praktiziert", so die Vorsitzende des Verbandes der Gerichtsvollzieher in Sachsen-Anhalt, Daniela Merke. Die Bewerberzahlen seien hoch.
Als geeigneten Ausbildungsort hat der Verband die Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin ins Auge gefasst.
Auch die Gerichtsvollzieher-Verbände in Sachsen, Thüringen und Brandenburg sprachen sich für eine Ausbildung an der HWR aus.
Titelfoto: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert