EU-Pläne zu Pestiziden: Özdemir will Sachsens Weinbauern helfen

Radebeul - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (57, Grüne) will Sachsens Weinbauern im Kampf gegen die EU-Bürokratie unterstützen.

Grüne unter sich: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (57, r.), Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (50) und Trauben am Weinstock in Radebeul.
Grüne unter sich: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (57, r.), Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (50) und Trauben am Weinstock in Radebeul.  © Sebastian Willnow/dpa

Die Pläne zur Reduzierung von Pestiziden auch im Weinbau halte er für unrealistisch, sagte der Grünen-Politiker bei einem Besuch am Samstag in Radebeul.

Man teile zwar grundsätzlich das Ziel, bis 2030 den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu halbieren, sagte Özdemir. Bei den Vorstellungen der EU zur Umsetzung dieses Ziels hätten sich aber "ein paar grobe handwerkliche Fehler" eingeschlichen.

Korrekturbedarf sieht er unter anderem bei der Definition von sensiblen Gebieten und beim hohen bürokratischen Aufwand. Hintergrund: Der EU schwebt vor, den Einsatz von Pestiziden in sensiblen Gebieten - etwa in Natur- oder Landschaftsschutzgebieten - gänzlich zu untersagen.

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Gleiches gilt für Flächen, die sich in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauungen befinden. In dem kleinteiligen sächsischen Anbaugebiet ist das die Regel. Man habe mit dem Weinbau und dem Obstbau Sonderkulturen, die auch Sonderbedingungen bräuchten, sagte Özdemir. "Wir haben eine Struktur, die andere Länder so nicht haben."

Dem müsse man Rechnung tragen. Der Minister äußerte sich überzeugt, dass die vorliegenden Pläne der EU so nicht umgesetzt werden. Dafür werde die Bundesrepublik mit anderen Partnern in der EU sorgen.

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa

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