Europäische Union wappnet sich mitten in Dresden gegen Katastrophen

Dresden - Es sei nicht weniger als das "humanitäre Drehkreuz Europas": Im Kampf gegen künftige Katastrophen und Pandemien wappnet sich die Europäische Union mit einer Ausrüstungsreserve - und das mitten in Dresden. Das Deutsche Rote Kreuz weihte am Mittwoch sein neues Logistikzentrum feierlich ein.

Die EU hat dem DRK ein neues Logistikzentrum auf die Bremer Straße gezimmert.
Die EU hat dem DRK ein neues Logistikzentrum auf die Bremer Straße gezimmert.  © Thomas Türpe

25 Meter hoch, 430 Quadratmeter groß, 2,4 Millionen Euro teuer: Laut DRK-Sachsen-Sprecher Kai Kranich lagert nun "ein erheblicher Teil der Europäischen Pandemie-Reserve" auf der Bremer Straße.

Vier Millionen Masken, 1,1 Millionen Kittel, 370.000 Schutzanzüge, Brillen, Handschuhe und Gummistiefel reihen sich dort transportfertig verpackt auf 2500 Stellplätzen. Im Ernstfall soll die Ausrüstung binnen zwei Stunden auf der Straße sein.

Das Logistikzentrum ist Teil des sogenannten rescEU-Projektes (übersetzt etwa "Rettung EU"). Als Teil des europäischen Bevölkerungsschutzmechanismus (UCPM) wurde das 2019 eingeführt, um die EU im Katastrophenfall reaktionsfähiger zu machen.

Das DRK Sachsen lud Mittwoch zur feierlichen Eröffnung.
Das DRK Sachsen lud Mittwoch zur feierlichen Eröffnung.  © Thomas Türpe
Staatskanzlei-Chef Oliver Schenk (54, CDU) und Logistikzentrum-Boss Lars Werthmann (38).
Staatskanzlei-Chef Oliver Schenk (54, CDU) und Logistikzentrum-Boss Lars Werthmann (38).  © Thomas Türpe

Umgang mit Katastrophen muss laut Staatskanzlei-Chef Oliver Schenk schneller werden

Innerhalb von zwei Stunden muss etwa Daniel Schmitz (27) die Ausrüstung auf die Straße bekommen.
Innerhalb von zwei Stunden muss etwa Daniel Schmitz (27) die Ausrüstung auf die Straße bekommen.  © Thomas Türpe

Bereits 2020 schaffte das DRK im Auftrag der EU Schutzausrüstung im Wert von sechs Millionen Euro nach Dresden.

Zusammen mit den Johannitern betreibt das DRK fünf dieser Notfall-Lager in ganz Deutschland. Das Konsortium ist auf zunächst sieben Jahre angelegt und bevorratet aktuell Ausrüstung im Wert von 108 Millionen Euro.

"Wir leben in einer Zeit, in der wir mit Katastrophen und Krisen schneller umgehen müssen", sagte Staatskanzlei-Chef Oliver Schenk (54, CDU). "Da tut es gut zu wissen, dass unser DRK in Sachsen leistungsfähig ist."

Hilfe für alle Welt

Sachsens DRK-Präsident Peter Kaul, Staatskanzlei-Chef Oliver Schenk und der Direktor der Nationalen Hilfsgemeinschaft René Burgfeindt durchschnitten das obligatorische rote Band.
Sachsens DRK-Präsident Peter Kaul, Staatskanzlei-Chef Oliver Schenk und der Direktor der Nationalen Hilfsgemeinschaft René Burgfeindt durchschnitten das obligatorische rote Band.  © Thomas Türpe

Seit 2018 hat das Deutsche Rote Kreuz zusammen mit der Humanitären Logistik des DRK Sachsens in insgesamt 13 Ländern geholfen.

Allein 2022 gab es vor allem im Zuge der Corona-Pandemie 68 internationale Einsätze. 2023 waren es bisher gute 20.

Hier rettete unser DRK zahlreiche Leben: Italien, Polen, Syrien, Türkei, Ukraine, Griechenland, Indonesien, Tschechien, Marokko, Nordmazedonien, Montenegro, Spanien und Kroatien.

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe

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