Familie aus Sachsen weiß nach Hausbrand nicht mehr weiter: Sammelaktion soll helfen!

Heidenau - Es waren dramatische Stunden, die eine Familie aus Sachsen am 4. Dezember erlebte: Auf ihrem Grundstück in Heidenau bei Dresden stand plötzlich ein 30 Quadratmeter großer, weihnachtlich geschmückter Anbau lichterloh in Flammen. Eine schwangere Bewohnerin (22) und ihr kleiner Sohn (3) konnten sich rechtzeitig durch den dichten Qualm ins Freie retten. Beide kamen jedoch mit Rauchgasvergiftungen in ein Krankenhaus. Die Frau soll noch am selben Abend ihr Baby entbunden haben.

Auf einem Grundstück im sächsischen Heidenau war am 4. Dezember in einem Hausanbau ein Feuer ausgebrochen.
Auf einem Grundstück im sächsischen Heidenau war am 4. Dezember in einem Hausanbau ein Feuer ausgebrochen.  © Daniel Förster

Das Feuer brach kurz nach 11.30 Uhr in dem Anbau aus. Wie Nachbarn und andere Augenzeugen berichteten, sei die Rauchsäule schon von Weitem zu sehen gewesen. Als die Feuerwehr eintraf, schlugen bereits die Flammen aus dem Dach des Flachbaus.

Die junge Mutter und ihr Sohn seien gerade noch rechtzeitig durch den Hauseingang des stark verrauchten Wohnhauses nach draußen gelangt. Im Zugang hatte bereits das Feuer gewütet.

Bei ihrer Flucht atmeten sie viel Qualm ein. Einsatzkräfte kümmerten sich vor Ort um beide, bevor sie vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht wurden. Inzwischen sind sie wieder wohlauf.

SRW-Tarifstreit: Minister soll sich um ausgesperrte Streiker kümmern
Sachsen SRW-Tarifstreit: Minister soll sich um ausgesperrte Streiker kümmern

Fast 40 Feuerwehrleuten aus Dohna, Gorknitz und Heidenau gelang es, ein vollständiges Ausbreiten der Flammen auf das Wohnhaus, in dem insgesamt fünf Menschen lebten, zu verhindern.

Das Mehrgenerationenhaus wurde dennoch massiv beschädigt und durch Rauch und Ruß in Mitleidenschaft gezogen, ebenso wie eine Werkstatt.

Der Anbau, ein Übergang zum Wohnhaus und ein Zimmer im Erdgeschoss brannten indes komplett aus, sämtliches Inventar wurde dort ein Raub der Flammen.

Polizei ermittelt zur Brandursache

Die Löscharbeiten und die Suche nach Glutnestern dauerten mehr als fünf Stunden.
Die Löscharbeiten und die Suche nach Glutnestern dauerten mehr als fünf Stunden.  © Daniel Förster

Starke Aktion der Nachbarn: Weil das Feuer auf die vor dem Haus wachsenden Koniferen überzugreifen drohte, wässerten sie die Bäume mit einem Gartenschlauch, bis diese Gefahr gebannt war.

Die Löscharbeiten und die anschließende Suche nach Glutnestern dauerten mehr als fünf Stunden und waren erst am Abend beendet. Aus dem Anbau konnten die Feuerwehrleute außerdem rechtzeitig eine Propangasflasche bergen.

Weshalb das Feuer ausgebrochen war, konnte noch nicht geklärt werden. Ein Sprecher der Polizei Dresden teilte TAG24 mit, dass die Ermittlungen noch andauern. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffert werden.

Stinkt, nebelt und knattert nicht: Stolzer Besitzer verrät Geheimnis seines E-Trabis
Sachsen Stinkt, nebelt und knattert nicht: Stolzer Besitzer verrät Geheimnis seines E-Trabis

Um der betroffenen Familie Martin zu helfen und ihre entstandene Not wenigstens ein bisschen zu lindern, hat ihr Freund Christoph Borasch auf der Spendensammelseite gofundme.com eine Kampagne organisiert. Ziel: 8000 Euro.

Innerhalb von drei Tagen spendeten bis Mittwochabend schon 159 Menschen 5570 Euro (Stand: 18 Uhr)!

Das Wohnhaus blieb von noch schlimmeren Brandschäden weitestgehend verschont.
Das Wohnhaus blieb von noch schlimmeren Brandschäden weitestgehend verschont.  © Daniel Förster

Was jetzt gebraucht wird - und was nicht

Drinnen wurde das Haus massiv durch Rauch und Ruß in Mitleidenschaft gezogen.
Drinnen wurde das Haus massiv durch Rauch und Ruß in Mitleidenschaft gezogen.  © Screenshot gofundme.com

"Diese Spende soll als erste Hilfe für einen Neustart dienen bzw. auch für die Erstausstattung einer Wohnung, in die sie nun erst einmal ziehen müssen bis alles wieder aufgebaut ist. Vielen Dank für eure Mithilfe", schreibt Initiator Christoph Borasch auf gofundme.

Am Mittwoch musste sich der Freund der Familie aber mit einer traurigen Neuigkeit melden: "Aktuell steht fest, dass nur noch der Rohbau des Hauses verwendet werden kann und darf. Somit ist alles, was die Familie in 17 Jahren Eigenregie aufgebaut hat, verloren ist. Dennoch kämpfen wir, um alles wieder schön zu bekommen."

Doch es gibt auch eine freudige Botschaft: Die 22-Jährige hat noch am Unglücksabend einen kleinen Sohn entbunden! Gesundheitlich gehe es ihr und auch ihren nunmehr zwei Kindern gut.

"Wir sind überwältigt von der großen Anteilnahme an dem Unglück", berichtet Christoph Borasch weiter. "Ich bedanke mich für die vielen Anfragen auch für Sachspenden. Aktuell wird dies nicht mehr benötigt, da die Kids gut ausgestattet wurden. Möbel oder Maschinen werden vorerst nicht benötigt, da demnächst eine möblierte Wohnung zur Verfügung steht, wo alle unterkommen können."

Geldspenden sind indes weiterhin willkommen!

Titelfoto: Montage: Daniel Förster (2), Screenshot gofundme.com

Mehr zum Thema Sachsen: