Flüchtlings-feindliche Aussagen: CDU-Landrat erntet Kritik für Weihnachtsvideo

Bautzen/Dresden - Aufregung um einen sächsischen CDU-Politiker: Eine Weihnachtsbotschaft des Bautzener Landrates Udo Witschas (51) zur Unterbringung von Flüchtlingen sorgt für Kritik.

Udo Witschas (51, CDU) steht nicht zum ersten Mal in der Kritik: Im Januar 2022 hatte der Bautzner CDU-Landrat zum Beispiel schon mal eine Rede vor einer Corona-Demo gehalten.
Udo Witschas (51, CDU) steht nicht zum ersten Mal in der Kritik: Im Januar 2022 hatte der Bautzner CDU-Landrat zum Beispiel schon mal eine Rede vor einer Corona-Demo gehalten.  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Der CDU-Politiker sagte in einem am Dienstagabend auf Facebook veröffentlichten Video unter anderem, dass im Landkreis Flüchtlinge weder in Turnhallen noch in dezentralen Unterkünften untergebracht werden sollen.

"Es ist nicht unsere Absicht, den Sport, ob nun den Schul- oder Freizeitsport, jetzt für diese Asylpolitik bluten zu lassen", sagte Witschas in dem Video.

Zudem wolle das Landratsamt nicht "Menschen, die zu uns kommen, die unsere Kultur nicht kennen, die unsere Regularien nicht kennen, jetzt hier in Mehrfamilienhäusern und frei stehenden Wohnungen unterbringen und dafür die Gefährdung des sozialen Friedens in Kauf nehmen".

Nach Serie von Kellereinbrüchen: Wem gehört das Diebesgut?
Sachsen Nach Serie von Kellereinbrüchen: Wem gehört das Diebesgut?

Diese Wege wolle das Landratsamt nicht beschreiten, betonte der CDU-Landrat in seiner Weihnachtsbotschaft.

Er habe in den vergangenen Tagen zahlreiche Anfragen etwa aus Hoyerswerda erhalten, wo es jüngst Gespräche zu einer zentralen Flüchtlingsunterbringung gegeben habe. Diese habe der Kreistag jedoch abgelehnt.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow kritisiert die Aussagen von Udo Witschas auf Twitter

Bautzner CDU-Politiker erntet Kritik: "Die Weihnachtsgeschichte hat er nicht verstanden!"

Kritik an der Botschaft von Witschas kommt unter anderem von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke): Ein CDU-Mitglied erkläre den Bürgern, warum schutzsuchende Menschen in keine leerstehende Wohnung rein dürfen und wünsche dann "Gesegnete Weihnachten".

"Die Weihnachtsgeschichte hat er nicht verstanden! Wirklich nicht!", twitterte Ramelow. Linken-Politikerin Caren Lay (50) bezeichnete es als unglaublich, wie der Landrat die Angst vor Asylbewerberinnen und Asylbewerbern schüre, anstatt sich dem Rechtsruck offensiv entgegenzustellen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die Bautzener CDU in der Kritik gestanden, nachdem die CDU im Kreistag von Bautzen einem Antrag der AfD zur Flüchtlingspolitik mehrheitlich zugestimmt hatte. Dabei ging es um Integrationsleistungen für Geflüchtete.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Mehr zum Thema Sachsen: