Frieden war gestern: Metaller starten Streikwelle für mehr Lohn

Leipzig - Am Samstag endete die Friedenspflicht - seit Dienstag sind die Metaller wieder auf der Straße. Mit Warnstreiks in ganz Sachsen machten Tausende Beschäftigte der Metall- und Elektroindustrie Druck auf die aktuelle Tarifrunde.

Warnstreik: Über 1000 Beschäftigte des Porsche-Werkes in Leipzig legten am Nachmittag für über eine Stunde ihre Arbeit nieder.
Warnstreik: Über 1000 Beschäftigte des Porsche-Werkes in Leipzig legten am Nachmittag für über eine Stunde ihre Arbeit nieder.  © Heiko Rebsch/dpa

Die IG Metall hatte die Warnstreiks nach dem Domino-Prinzip orchestriert.

Um 9 Uhr legten als Erste die Beschäftigten beim Autozulieferer Vitesco in Limbach-Oberfrohna die Arbeit nieder, kurz darauf die Mitarbeiter des Leipziger Kranherstellers Kirow Ardelt und des Bautzener Bahntechnik-Spezialisten Alstom.

Es folgten Warnstreiks bei Sick in Ottendorf, Koenig & Bauer sowie TK Aufzüge in Radebeul.

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Die Streikwelle schwappte schließlich zum Batteriehersteller Clarios nach Zwickau und mündete am Nachmittag im Porsche-Werk Leipzig.

Nach Gewerkschaftsangaben waren rund 3000 Metaller in den Ausstand getreten. Ihre Forderung: acht Prozent mehr Lohn und Ausbildungsvergütung für die nächsten zwölf Monate.

"Ich fordere die Arbeitgeber auf, diese klaren Signale aus ihrer Belegschaft ernstzunehmen und rasch ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen", sagte IG-Metall-Verhandlungsführerin Irene Schulz. "Wir brauchen den Konflikt nicht. Aber wir können ihn, wenn es nötig wird." Die Arbeitgeber hatten bislang nur eine Einmalzahlung von 3000 Euro vorgeschlagen - bei einer Tariflaufzeit bis 2025.

Heute schwappt die Welle weiter durchs Land. Geplant sind Warnstreiks unter anderem im BMW-Werk Leipzig, bei Bosch und ThyssenKrupp in Chemnitz sowie in den Elbe Flugzeugwerken Dresden.

Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa

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