Bautzen - Ist Liebon das erste kohlendioxidfreie Dorf Sachsens? Das durch eine Versteigerung auf Ebay bundesweit berühmt gewordene Dorf produziert inzwischen zweieinhalbmal so viel Strom, wie es selbst verbraucht – allein aus Fotovoltaik. Auch die nächsten Ziele werden bald erreicht.

"Dorf zu verkaufen" – ein heruntergekommener Vierseitenhof mit eigenem Ortseingangsschild war mehrere Jahre ein Ladenhüter auf Ebay. Bis sich 2012 Andreas Reitmann (55) ein Herz fasste.

Seine Idee, aus den uralten Häusern einen Energie- und Erlebnishof zu formen, wurde anfangs eher wohlwollend belächelt.

Inzwischen ist das erste Wohnhaus liebevoll saniert und erzeugt eigenen Strom und Wärme – 20 Leute wohnen bereits in Liebon. Auch die zweite Etappe ist fast abgeschlossen.

Sachsen Schüler aus Meißen haben clevere Geschäftsidee: Erste Kunden sind scharf auf ihre Shirts

Reitmann: "Im Nordhaus werden bis zum Frühjahr acht Ferienwohnungen fertig – auch die werden nur durch die Sonne versorgt."

In Liebon wird auf jegliche Verbrennung zur Energiegewinnung verzichtet.

Schon bald wird das dritte Haus in Angriff genommen – es wird besonders nachhaltig mit Lehm wieder aufgebaut.

Spätestens 2032 soll das vor Kurzem noch so ruinöse Dorf ein komplett saniertes Schmuckstück in der Lausitz sein: Dann begeht Liebon die 700-Jahr-Feier der ersten urkundlichen Erwähnung.