Hecken-Ärger für Frauke Petry: Vor Gericht gab's Preisnachlass
Delitzsch/Dresden - Die Äste des Apfelbaumes ragen über den Zaun, der Rasenmäher tönt zu laut. Nachbarschaftsstreits sind in Sachsen an der Tagesordnung und machen auch vor prominenten Politikern wie der Bundestagsabgeordneten Frauke Petry (45, parteilos) nicht Halt.

Weil die Ex-AfD-Chefin ein "Hecken-Problem" hat, klagte sie am Freitag vorm Oberlandesgericht in Dresden.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Politiker Marcus Pretzell (47, parteilos), hatte sie 2018 ein knapp 4000 Quadratmeter großes Grundstück in Delitzsch gekauft. Kaum war der Vertrag unterzeichnet, stellte sich heraus, dass die Hecke, die ihren Garten sichtbar abzugrenzen schien, ganze 700 Quadratmeter des Nachbargrundstücks umfasst.
Die Politikerin verklagte die Verkäufer Steffen W. (55) und seine Frau Ramona (59), verlangte Preisnachlass. "Wir haben nicht gewusst, dass die Flurgrenze vor der Hecke verläuft", versicherte Steffen W. glaubhaft. Er habe diese vor vielen Jahren in der Annahme gepflanzt, dass die Fläche zu seinem Grundstück gehöre.
Trotzdem: "Wenn ich als Käufer auf ein Grundstück geführt werde, gehe ich davon aus, dass dieses bis zur sichtbaren Begrenzung - der Hecke - reicht", so der Richter. "Da mache ich mir keine Gedanken, wo die Flurstücksgrenze verläuft."
Ex-AfD-Chefin Frauke Petry muss nun 37.500 Euro weniger zahlen

Das sei kein Vorwurf an die Verkäufer, sondern eine unglückliche Situation. Um die Streitigkeiten endgültig beizulegen, einigten sich beide Parteien auf einen Vergleich: Die Kosten für einen neuen Zaun eingerechnet, muss das Politiker-Pärchen nun 37.500 Euro weniger blechen.
Titelfoto: Franz Maler, dpa/Sebastian Kahnert