Hecken-Ärger für Frauke Petry: Vor Gericht gab's Preisnachlass

Delitzsch/Dresden - Die Äste des Apfelbaumes ragen über den Zaun, der Rasenmäher tönt zu laut. Nachbarschaftsstreits sind in Sachsen an der Tagesordnung und machen auch vor prominenten Politikern wie der Bundestagsabgeordneten Frauke Petry (45, parteilos) nicht Halt.

Steffen W. (55, r.) mit seiner Frau Ramona (59, l.). Das Ehepaar erfuhr erst nach dem Verkauf, dass ihre Hecke viel zu weit ins Nachbargrundstück ragt.
Steffen W. (55, r.) mit seiner Frau Ramona (59, l.). Das Ehepaar erfuhr erst nach dem Verkauf, dass ihre Hecke viel zu weit ins Nachbargrundstück ragt.  © Franz Maler

Weil die Ex-AfD-Chefin ein "Hecken-Problem" hat, klagte sie am Freitag vorm Oberlandesgericht in Dresden.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Politiker Marcus Pretzell (47, parteilos), hatte sie 2018 ein knapp 4000 Quadratmeter großes Grundstück in Delitzsch gekauft. Kaum war der Vertrag unterzeichnet, stellte sich heraus, dass die Hecke, die ihren Garten sichtbar abzugrenzen schien, ganze 700 Quadratmeter des Nachbargrundstücks umfasst.

Die Politikerin verklagte die Verkäufer Steffen W. (55) und seine Frau Ramona (59), verlangte Preisnachlass. "Wir haben nicht gewusst, dass die Flurgrenze vor der Hecke verläuft", versicherte Steffen W. glaubhaft. Er habe diese vor vielen Jahren in der Annahme gepflanzt, dass die Fläche zu seinem Grundstück gehöre.

Leere Kassen: Sachsen muss an die Reserven
Sachsen Leere Kassen: Sachsen muss an die Reserven

Trotzdem: "Wenn ich als Käufer auf ein Grundstück geführt werde, gehe ich davon aus, dass dieses bis zur sichtbaren Begrenzung - der Hecke - reicht", so der Richter. "Da mache ich mir keine Gedanken, wo die Flurstücksgrenze verläuft."

Ex-AfD-Chefin Frauke Petry muss nun 37.500 Euro weniger zahlen

Ex-AfD-Chefin Frauke Petry (45) ließ sich beim Prozess nicht blicken, spart aber jetzt beim Kaufpreis.
Ex-AfD-Chefin Frauke Petry (45) ließ sich beim Prozess nicht blicken, spart aber jetzt beim Kaufpreis.  © dpa/Sebastian Kahnert

Das sei kein Vorwurf an die Verkäufer, sondern eine unglückliche Situation. Um die Streitigkeiten endgültig beizulegen, einigten sich beide Parteien auf einen Vergleich: Die Kosten für einen neuen Zaun eingerechnet, muss das Politiker-Pärchen nun 37.500 Euro weniger blechen.

Titelfoto: Franz Maler, dpa/Sebastian Kahnert

Mehr zum Thema Sachsen: