Hier fließt die neue Energie in Sachsen schon jetzt

Chemnitz/Nünchritz - Wasserstoff ist nicht nur Zukunfts-Musik, sondern spielt heute schon eine Rolle in Sachsens Industrie. Außerdem tüfteln nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Unternehmen an den neuen Technologien.

Markus Kirchhoff (55), Energieversorgungs-Chef bei Wacker in Nünchritz, will weg vom Erdgas.
Markus Kirchhoff (55), Energieversorgungs-Chef bei Wacker in Nünchritz, will weg vom Erdgas.  © Steffen Füssel

Ein Wasserstoff-Riese ist Wacker Chemie mit seinem Werk in Nünchritz (Landkreis Meißen). Das Werk betreibt seine eigene Wasserstoff-Anlage. Mit dem Wasserstoff entsteht Polysilizium, das unter anderem zur Herstellung von Solar-Modulen dient.

Das Manko: Der Wasserstoff wird mithilfe von Erdgas produziert. Künftig will das Werk aber laut Energieversorgungs-Chef Markus Kirchhoff (55) auf Elektrolyse umsteigen. Dabei wird Wasser mithilfe von Strom in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt.

In Chemnitz soll die erste Wasserstoff-Straßenbahn entstehen. Daran arbeitet schon jetzt die Firma Hörmann Vehicle Engineering. Laut Geschäftsführer Frank Salzwedel (59) könnte die Tram Ende des Jahrzehnts im regulären Betrieb rollen.

Eine eigene Wasserstoff-Anlage hat bereits Wacker Chemie in Nünchritz.
Eine eigene Wasserstoff-Anlage hat bereits Wacker Chemie in Nünchritz.  © imago/Sylvio Dittrich

Das Brennstoffzellen-System für die Straßenbahn soll aus dem erzgebirgischen Olbernhau kommen, dort produziert die Firma "WätaS" Kühler und Kondensatoren für Wasserstoff-Anlagen. In Görlitz ist ein Forschungszentrum geplant. Von dort aus soll sich die Lausitz zum Groß-Produzenten für Wasserstoff entwickeln.

Titelfoto: imago/Sylvio Dittrich

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