Immobilien-Experte warnt: Neubauten werden bald unattraktiv
"Wir haben riesige Herausforderungen", sagt Rainer Seifert (62). Der Diplom-Kaufmann ist Direktor beim Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vdw) in Sachsen.
Er warnt, denn neben den anziehenden Baukosten würden auch immer strengere Anforderungen an das energetische Sanieren und Neubauten gestellt.
Konsequenz: Entweder rechnet sich das Bauen wegen des zusätzlichen Aufwands für die Investoren nicht mehr oder die Mieten müssen drastisch angehoben werden.
Auch wegen der Betriebskosten ist der vdw-Chef besorgt. Fiel der Anstieg bei den Vorauszahlungen der warmen Betriebskosten 2021 mit 3,15 Prozent noch moderat aus, rechnet er für 2022 mit einer deutlichen Kostensteigerung.
Sollten Vorauszahlungen jetzt schon erhöht werden?
"Aktuell beobachten wir eine Vervierfachung des Gaspreises", so Seifert. "Das wird sich natürlich auch in den Nachforderungen nächstes Jahr niederschlagen."
Um massenhaften Zahlungsausfällen aufseiten der Mieter vorzubeugen, sollten deshalb bereits jetzt die Vorauszahlungen erhöht werden, empfiehlt der Verband.
2021 haben die Mitgliedsunternehmen des vdw Sachsen 432 Millionen Euro in ihre Immobilienbestände investiert. Im Jahr 2020 waren es noch 417 Millionen Euro.
Am stärksten zugelegt haben die Investitionen in Neubauten (plus 27,7 Prozent).
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sören Stache/Steffen Füssel