Immobilien-Experte warnt: Neubauten werden bald unattraktiv

Dresden - Überall, wo man hinschaut, steigen die Preise. Der generelle Trend macht auch vor den Bau- und Wohnkosten nicht halt. Die Vorgaben der Berliner Politik könnten den Zustand noch verschärfen.
Immer komplexere Technik: Allein die Kosten für die Installation und Instandhaltung von Heizungsanlagen stiegen im vergangenen Jahr um 20 Prozent.
Immer komplexere Technik: Allein die Kosten für die Installation und Instandhaltung von Heizungsanlagen stiegen im vergangenen Jahr um 20 Prozent.  © dpa/Sören Stache

"Wir haben riesige Herausforderungen", sagt Rainer Seifert (62). Der Diplom-Kaufmann ist Direktor beim Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (vdw) in Sachsen.

Er warnt, denn neben den anziehenden Baukosten würden auch immer strengere Anforderungen an das energetische Sanieren und Neubauten gestellt.

Konsequenz: Entweder rechnet sich das Bauen wegen des zusätzlichen Aufwands für die Investoren nicht mehr oder die Mieten müssen drastisch angehoben werden.

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Auch wegen der Betriebskosten ist der vdw-Chef besorgt. Fiel der Anstieg bei den Vorauszahlungen der warmen Betriebskosten 2021 mit 3,15 Prozent noch moderat aus, rechnet er für 2022 mit einer deutlichen Kostensteigerung.

Sollten Vorauszahlungen jetzt schon erhöht werden?

vdw-Direktor Rainer Seifert (62) stimmen die hohen Energiekosten und Baupreise nachdenklich.
vdw-Direktor Rainer Seifert (62) stimmen die hohen Energiekosten und Baupreise nachdenklich.  © Steffen Füssel

"Aktuell beobachten wir eine Vervierfachung des Gaspreises", so Seifert. "Das wird sich natürlich auch in den Nachforderungen nächstes Jahr niederschlagen."

Um massenhaften Zahlungsausfällen aufseiten der Mieter vorzubeugen, sollten deshalb bereits jetzt die Vorauszahlungen erhöht werden, empfiehlt der Verband.

2021 haben die Mitgliedsunternehmen des vdw Sachsen 432 Millionen Euro in ihre Immobilienbestände investiert. Im Jahr 2020 waren es noch 417 Millionen Euro.

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Am stärksten zugelegt haben die Investitionen in Neubauten (plus 27,7 Prozent).

Titelfoto: Bildmontage: dpa/Sören Stache/Steffen Füssel

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