Konjunktur-Umfrage: So ist gerade die Laune bei Sachsens Unternehmern

Dresden - Das Gros der sächsischen Unternehmer startet mit schlechter Laune ins neue Jahr. Laut Konjunkturumfrage der sächsischen IHKs sinkt der Geschäftsklima-Index zum dritten Mal in Folge. Aktuell ist er so schlecht wie seit 14 Jahren nicht mehr. Die Aussichten: trübe.

Die drei IHK-Chefs präsentierten die Ergebnisse der Konjunktur-Umfrage: Gert Ziener (51, Leipzig, v.l.n.r.) Max Jankowsky (30, Chemnitz) und Lukas Rohleder (42, Dresden).
Die drei IHK-Chefs präsentierten die Ergebnisse der Konjunktur-Umfrage: Gert Ziener (51, Leipzig, v.l.n.r.) Max Jankowsky (30, Chemnitz) und Lukas Rohleder (42, Dresden).  © Petra Hornig

"Wirtschaft ist Psychologie", sagt man. Dahinter steht die Erkenntnis, dass die volkswirtschaftliche Entwicklung nur zu einem Teil von harten Daten und Fakten abhängt.

Den anderen Teil machen Ängste, Wünsche und Erwartungen aus, die etwa Firmen-Lenker, Verbraucher und Institutionen haben.

"Der Großteil der sächsischen Unternehmer ist negativ und hat keine positiven Geschäftserwartungen. Wir befinden uns in einem Schrumpfungsprozess", berichtet Max Jankowsky (30), Präsident der IHK Chemnitz. Es gibt Stagnation statt Aufschwung.

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Die Auswirkungen verschiedener Krisen überlagern sich. Die Unternehmen kämpfen mit Kostensteigerungen (Energie, Arbeit), sinkender Inlandsnachfrage, Fachkräftemangel und hadern mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sowie überbordender Bürokratie.

Haben Wirtschaftsbosse falsches Bild von Kompetenz der Ampel-Regierung?

Max Jankowsky: "Investitionen stellen momentan ein großes Risiko dar." Der Chef der Gießerei Lößnitz kritisiert offen die Kommunikation der Ampel-Regierung in Berlin ("Talkshow-Auftritte bringen die Wirtschaft durcheinander").

In den Köpfen der Wirtschaftsbosse habe sich ein Bild festgesetzt: Die Regierung ist der aktuellen Herausforderung nicht gewachsen und sie vertraut der Wirtschaft nicht mehr. Demgegenüber stehen solide Zahlenreihen: Die Wirtschaft entwickelt sich besser als erwartet. Der Auftragsbestand war 2022/23 hoch, sinkt aktuell aber.

54 Prozent der befragten Unternehmen schätzen ihre Finanzlage als "unproblematisch" ein (Anfang 2022 waren es 63 Prozent).

Titelfoto: Petra Hornig

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