"Lufthygienische Katastrophe": Sahara-Sand hat Sachsen eingestaubt

Chemnitz - Die riesige Sahara-Staubwolke aus dem Süden hat dem strahlend-frühsommerlichen Osterfest in Sachsen einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht: extrem eingetrübte Sicht, dicke Staubschicht auf Autos und Gartenmöbeln bis hin zu Atemwegsreizungen bei besonders empfindlichen Menschen.

Auch über dem Fichtelberg hing zu Ostern eine Feinstaubglocke.
Auch über dem Fichtelberg hing zu Ostern eine Feinstaubglocke.  © imago/Bernd März

Die Feinstaubwerte über die Feiertage waren dadurch katastrophal: Am Samstag meldete die Station von kachelmannwetter.de in Johanngeorgenstadt mehr als 200 Mikrogramm pro Quadratmeter.

Chemnitz brachte es den Messungen zufolge in der Spitze auf 188 Mikrogramm pro Quadratmeter.

Der Tagesgrenzwert liegt bei 50. Wetterpapst Jörg Kachelmann (65) selbst bezeichnete die Lage auf spiegel.de als "lufthygienische Katastrophe".

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Solche Feinstaubwerte natürlichen Ursprungs seien eine Ausnahme. Der Experte übte scharfe Kritik an den Behörden, dass sie bei dieser "extremen und bereits gesundheitsschädlichen Grundbelastung" Osterfeuer "als Festspiele krankmachender Wohlstandsverwahrlosung" nicht verhindert hätten.

Eine sichtbare Sand- und Staubschicht überzog zu Ostern viele Autos.
Eine sichtbare Sand- und Staubschicht überzog zu Ostern viele Autos.  © André März
Feinstaub fast wie in Peking: die Dresdner Altstadt zu Ostern.
Feinstaub fast wie in Peking: die Dresdner Altstadt zu Ostern.  © imago/Bernd März

Dazu kämen die Holz- und Pelletöfen in den Gärten, die inzwischen von Oktober bis März eine enorme Quelle für Feinstaub in Deutschland seien. Die Luftqualität werde sich erst im Laufe der Woche erholt haben, wenn die gesamte Luftmasse ausgetauscht wird.

Titelfoto: imago/Bernd März

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