Millionen-Auktion: Sächsischer Ausländerbeauftragter fürchtet um seine Bleibe!

Radebeul - An zwei Tagen in dieser Woche soll das Radebeuler "Schloss Wettinhöhe" versteigert werden. Mindestgebot: 3,5 Millionen Euro. Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth (70, CDU) wird die Auktion mit besonderer Spannung verfolgen: Der Politiker ist seit 15 Jahren einer der Mieter des imposanten Anwesens ...

Die Wettinhöhe soll versteigert werden. Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth und seine Frau wohnen zur Miete im Schloss.
Die Wettinhöhe soll versteigert werden. Sachsens Ausländerbeauftragter Geert Mackenroth und seine Frau wohnen zur Miete im Schloss.  © ronaldbonss.com /Ronald Bonss

So will man wohnen. Allein die Zufahrt: Zwischen Hoftor und Hauseingang geht es 200 Meter durch einen Park. Rechts Garagen und Werkstätten, links der Blick ins Elbtal. In der Mitte das Haus, das nie ein Schloss war, es aber mühelos sein könnte.

Mackenroth wartet vor der Haustreppe, bereit zum Rundgang. Schlossherr will er ausdrücklich nicht genannt werden, stellt er gleich klar. "Wir sind hier keine elitäre, sondern eine ganz normale Hausgemeinschaft. Einer ist Polizist, einer Handwerker, einer Bühnenarbeiter."

Und eben er selbst. Mit seiner Frau bewohnt der frühere sächsische Justizminister (2004-2009) im Obergeschoss eine 172-Quadratmeter-Wohnung. Vier Zimmer. Die Kaltmiete beträgt 8 (!) Euro pro Quadratmeter.

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Egal, wer das Schloss erwirbt: Vom neuen Eigentümer wünschen sie sich erst mal eine Sanierung. Gerade das Dach müsste gemacht werden, die Außenwände sind nicht gedämmt.

Hat er Angst vor Klagen auf Eigenbedarf? "1000 Quadratmeter Eigenbedarf - das soll erst einmal einer versuchen", so der gelernte Jurist Mackenroth. Im Übrigen stehe das Erdgeschoss mit allein 200 Quadratmetern leer.

Schloss Wettinhöhe thront auf dem gleichnamigen Weinberg in Radebeul.
Schloss Wettinhöhe thront auf dem gleichnamigen Weinberg in Radebeul.  © ronaldbonss.com /Ronald Bonss

Dort wohnte bislang der Mann, der die Wettinhöhe nach der Wende kaufte: Hühnerbaron Adolf Schütte. Ihm gehören in Radebeul und Dresden noch zig Wohnungen. Doch der inzwischen 80-Jährige ging vor zwei Jahren zurück ins heimische Westfalen.

Mackenroth führt zu einem Aussichtspunkt. "Prinzessinnenfelsen" nennen ihn seine Enkelinnen. Der Blick schweift links über Dresden, dann Radebeul, rechts bis Meißen. Mackenroth deutet in ein Waldstück: "Dort unten hat Kurt Biedenkopf gewohnt. Er konnte die Albrechtsburg nicht sehen, wir schon! Das ist hier mit Abstand unsere schönste Wohnung." Sein Blick sagt: Wir wollen nie wieder weg.

Titelfoto: ronaldbonss.com /Ronald Bonss

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