Nach dem Stau-Chaos am Dreieck Nossen: Nächste Autobahnbrücke wird fünf Jahre zur Baustelle

Grimma - Die Mega-Staus wegen der Bauarbeiten an der A4 in der Nähe des Nossener Dreiecks sind noch nicht vergessen. Jetzt laufen die Vorbereitungen für die nächste Super-Baustelle - und wieder sind es Brückenbauarbeiten, dieses Mal an der A14 bei Grimma.

Noch ist alles ruhig an der Autobahnbrücke auf der A 14 zwischen den Anschlussstellen Mutzschen und Grimma. Bleibt der Abschnitt staufrei, wenn die Brücke ab dem nächsten Jahr neu gebaut wird?
Noch ist alles ruhig an der Autobahnbrücke auf der A 14 zwischen den Anschlussstellen Mutzschen und Grimma. Bleibt der Abschnitt staufrei, wenn die Brücke ab dem nächsten Jahr neu gebaut wird?  © Steffen Füssel

Abgewirtschaftet: Die Muldebrücke zwischen den Anschlussstellen Mutzschen und Grimma (Landkreis Leipzig) ist marode. Der zunehmende Verkehr seit 1990 hat dem Anfang der 70er-Jahre errichteten Bauwerk zu stark zugesetzt.

"Regelmäßige Bauwerksprüfungen haben gezeigt, dass trotz aller umfangreich durchgeführten Instandsetzungen die Restnutzungsdauer der Muldebrücke zeitlich so weit herabgesetzt ist, dass mittelfristig die Stand- und Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann", heißt es in der Begründung der Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) für einen geplanten Komplettneubau.

Staus sind deshalb aber nicht zwangsläufig zu befürchten. Denn die Brücke bekommt südlich der jetzigen Fahrbahn einen Zwilling.

Baustart für Mitte 2022 geplant

Auf der Muldebrücke gilt schon seit Jahren eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km/h. Das reicht auf Dauer nicht, um die Sicherheitsmängel auszugleichen.
Auf der Muldebrücke gilt schon seit Jahren eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 km/h. Das reicht auf Dauer nicht, um die Sicherheitsmängel auszugleichen.  © Steffen Füssel

Für die Bauzeit werden Behelfsstützen und eine provisorische Fahrbahn mit vier Spuren südlich der jetzigen Trasse gebaut, das alte Konstrukt wird abgerissen und dann völlig neu gebaut.

Der "Ersatzneubau" ist wichtig als Verbindung zwischen Leipzig und Dresden, aber auch für das gesamte "transeuropäische Verkehrsnetz", heißt es von der DEGES.

Aktuell ist der Kampfmitteldienst vor Ort. Das Baugelände ist als belastetes Gebiet bekannt und noch nicht beräumt. Auf den ersten bereits freigegebenen Teilflächen sondieren im Nachgang Archäologen das Areal.

Sachsen stark betroffen! Vorsicht vor dieser hübschen Giftpflanze
Sachsen Sachsen stark betroffen! Vorsicht vor dieser hübschen Giftpflanze

Baustart ist dann Mitte 2022.

Die vorbereitenden Maßnahmen für den Neubau haben Ende September begonnen: Der Kampfmitteldienst ist vor Ort, danach die Archäologen - und nötige Abholzungen laufen auch schon.
Die vorbereitenden Maßnahmen für den Neubau haben Ende September begonnen: Der Kampfmitteldienst ist vor Ort, danach die Archäologen - und nötige Abholzungen laufen auch schon.  © Steffen Füssel
Künftig nicht mehr so viele Brückenneubauten auf Sachsens Autobahnen - Tino Möhring (38) von der Deutschen Autobahngesellschaft, Niederlassung Ost.
Künftig nicht mehr so viele Brückenneubauten auf Sachsens Autobahnen - Tino Möhring (38) von der Deutschen Autobahngesellschaft, Niederlassung Ost.  © Steffen Füssel

Erst 2027 wird die neue Brücke stehen. Sie wird 361 Meter lang sein und in 21 Metern Höhe über der Mulde verlaufen. Die Gesamtkosten von 68 Millionen Euro trägt der Bund.

Titelfoto: Steffen Füssel

Mehr zum Thema Sachsen: