Filmreif! Mann (23) fährt auf Motorhaube über Autobahn

Reichenbach/V. - Hollywood liegt ab sofort im Vogtland: Tim Zschüttig (23) aus Brandenburg legte auf der A72 eine stuntreife Nummer hin. Ein betrunkener polnischer Autofahrer (59) schleifte ihn vier Kilometer auf der Motorhaube mit. Der junge Mann überstand den Stunt mit einer geprellten Hand.

Tim Zschüttig (23) zeigt am eigenen Auto: So wurde er auf die Motorhaube geschleudert. Mit der linken Hand hielt er sich fest, rechts telefonierte er mit der Polizei.
Tim Zschüttig (23) zeigt am eigenen Auto: So wurde er auf die Motorhaube geschleudert. Mit der linken Hand hielt er sich fest, rechts telefonierte er mit der Polizei.  © Kristin Schmidt

Es passierte am frühen Sonntagabend auf der Autobahn Richtung Hof.

"Der Mazda vor mir fuhr an der Baustelle Reichenbach mittig. Ich zeigte Lichthupe, da zog er nach rechts."

Doch als Zschüttig mit seinem Ford überholte, knallte ihm der Mazda in die Seite.

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Beide hielten am Ende der Beschleunigungsspur der Auffahrt Reichenbach.

"Ich hörte am Lallen, dass der Pole betrunken war", erinnert sich der Brandenburger. "Dann schlug er seine Tür zu, setzte den Blinker und wollte abhauen. Ich sprang vors Auto."

Der Pole gab Gas, Tim Zschüttig rutschte auf die Motorhaube und prallte gegen die splitternde Frontscheibe.

Die Baustellen-Einfahrt an der A72 bei Reichenbach: Hier karrte ein Pole (59) seinen "Passagier" zum Höllenritt auf der Motorhaube.
Die Baustellen-Einfahrt an der A72 bei Reichenbach: Hier karrte ein Pole (59) seinen "Passagier" zum Höllenritt auf der Motorhaube.  © Kristin Schmidt
Dieses Foto aus einer Dashcam zeigt: Gleich wird der Mazda nach links ziehen und den überholenden Ford rammen.
Dieses Foto aus einer Dashcam zeigt: Gleich wird der Mazda nach links ziehen und den überholenden Ford rammen.  © privat

Nach vier Kilometern hielt das Auto an - es kam zum Kampf

Verärgert betrachtet Tim Zschüttig seinen beschädigten Ford. Der Schaden liegt bei 10.000 Euro.
Verärgert betrachtet Tim Zschüttig seinen beschädigten Ford. Der Schaden liegt bei 10.000 Euro.  © Kristin Schmidt

Es kam noch doller: "Mit der linken Hand hielt ich mich an der Motorhaube fest, mit der rechten hielt ich mein Handy, telefonierte mit der Polizei. Ich schrie 'Hilfe, er fährt!' Der Polizist sagte, ich solle ruhig bleiben."

Gut gesagt – der Pole fuhr in den gesperrten Baustellenbereich, beschleunigte mehrfach auf 80 bis 100, bremste ab und versuchte, den jungen Mann vom Auto zu schütteln.

Nach vier Kilometern hielt der Pole an. Es kam zum Kampf.

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Tim Zschüttig rang den Polen zu Boden, kniete auf seinem Genick, bis die Polizei kam. "Das war filmreif", fand er im Nachhinein auch.

Die Polizei stellte beim Polen 1,9 Promille fest. Sie ermittelt wegen Straßenverkehrs-Gefährdung. Schaden: rund 10.000 Euro.

Titelfoto: Bildmontage: Kristin Schmidt

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