Nachbarschaftskrieg im Vogtland geht in die nächste Runde

Klingenthal - Der "Alm-Krieg" von Klingenthal (Vogtland) erlebt eine neue Schlacht.

Ex-Bauamtsleiter Horst Portius (79) ärgert sich über die Stadt Klingenthal im "Alm-Krieg".
Ex-Bauamtsleiter Horst Portius (79) ärgert sich über die Stadt Klingenthal im "Alm-Krieg".  © Igor Pastierovic

Ex-Bauamtsleiter Horst Portius (79) erhebt schwere Vorwürfe gegen seinen früheren Arbeitgeber: "Die Stadt ist verantwortlich, auch für mögliche Schäden." Der Stadtrat prüft derweil Auswege.

Das Problem begann vor gut zehn Jahren mit dem Einzug von Michael M. in der schmalen Sackgasse. Er fühlte sich von anderen Anwohnern drangsaliert, verengte die Straße mit Autoreifen und Zäunen.

Folge: Die Anwohner oberhalb kommen mit ihren Autos teilweise nicht durch, ein Notarzt musste bei einem Notfall sogar auf ein schmales Quad umsteigen.

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Nun reicht es Horst Portius. Er bezichtigt die Stadt der Lüge. Michael M. nehme das Recht in die eigene Hand, die Stadt wehre sich nicht. Vorgeschrieben sei eine Straßenbreite von 3,20 Metern mit Sicherheitsstreifen, ein Gericht habe aufgrund von Fehlern der Stadt nur 1,70 Meter festgelegt.

Portius schimpft: "Da kommt kein Feuerwehrauto durch. Wenn die Helfer unten erst räumen müssen, brauchen sie oben nichts mehr zu löschen. Die Hindernisse müssen weg."

TAG24 hatte Michael M. vor einem Jahr befragt. Er sagte damals: "Mir wird vom Grundstück so viel wie möglich genommen. Um mein Eigentum zu schützen, habe ich den Rand befestigt."

Ein Anwohner hat in der Straße Zur Alm die Fahrbahn künstlich verengt.
Ein Anwohner hat in der Straße Zur Alm die Fahrbahn künstlich verengt.  © Igor Pastierovic
Für große Fahrzeuge wie von der Feuerwehr ist hier kein Durchkommen.
Für große Fahrzeuge wie von der Feuerwehr ist hier kein Durchkommen.  © Igor Pastierovic

CDU-Fraktions-Chef André Karbstein (48) weist einseitige Vorwürfe im "Alm-Krieg" zurück: "Man muss beide Seiten hören. Wir haben zwei vielversprechende Lösungsansätze und ein Ziel - nächsten Winter wird es diese Situation nicht mehr geben."

Titelfoto: Bildmontage: Igor Pastierovic

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