Nächster Polizei-Skandal in Sachsen? Brutales Aufnahmeritual mit brennenden Helmen

Dresden - Treffen die Vorwürfe zu, dann hat Sachsen den nächsten Polizei-Skandal. Das Präsidium der Bereitschaftspolizei hat die komplette Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) Dresden aus dem Dienst genommen, weil es dort zu gewalttätigen Aufnahmeritualen gekommen sein soll.

Vor allem bei Demonstrationen ist die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) im Einsatz. Ihre Beamten gelten als die "härtesten Hunde" der Bereitschaftspolizei.
Vor allem bei Demonstrationen ist die Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) im Einsatz. Ihre Beamten gelten als die "härtesten Hunde" der Bereitschaftspolizei.  © Bernd März

Gegen acht Polizisten der BFE seien "Ermittlungen wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt und Nötigung zum Nachteil von Polizisten der eigenen Einheit" eingeleitet worden, informierte Polizeipräsident Peter Langer (Bereitschaftspolizei) am späten Nachmittag. Zu den konkreten Vorwürfen will sich die Behörde nicht äußern.

Aus Kreisen der Dresdner Bereitschaftspolizei war jedoch zu erfahren, dass es um brutale Aufnahmerituale gegangen sei.

So soll in Anlehnung an das "Vizeschlagen" bei der NVA den Novizen ein mit Feuerzeugbenzin in Brand gesetzter Stahlhelm aufgesetzt worden sein. Anschließend sollen Altgediente mit Spaten die Flammen ausgeschlagen haben.

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In mindestens einem Fall soll ein junger Beamter danach dienstunfähig gewesen sein. Auf Anfrage von TAG24 wollte eine Behördensprecherin das brutale Ritual weder bestätigen noch dementieren.

Ermittlungen war Razzia am vergangenen Dienstag vorausgegangen

Musste seine Dresdner Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) aus dem Dienst nehmen: Sachsens Bereitschaftspolizei-Chef Peter Langer.
Musste seine Dresdner Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) aus dem Dienst nehmen: Sachsens Bereitschaftspolizei-Chef Peter Langer.  © IMAGO/LausitzNews

In der präsidialen Erklärung heißt es weiter:

"Aufgrund der im Raum stehenden Vorwürfe wurden gegen die genannten acht sowie weitere acht Polizeivollzugsbeamte der Bereitschaftspolizei Ermittlungen im Disziplinarverfahren wegen Verstößen sowohl gegen die Dienstpflicht, sich mit vollem persönlichen Einsatz seinem Beruf zu widmen, als auch gegen die Pflicht zu einem achtungs- und vertrauenswürdigen Verhalten eingeleitet. Derzeit werden personalrechtliche Maßnahmen geprüft."

Auch persönlich äußerte sich Bepo-Chef Langer: "Als ich von den Geschehnissen erfahren habe, war ich fassungslos. Ich habe sofort veranlasst, dass das Strafverfahren gesichert werden kann und Disziplinarverfahren eingeleitet. Außerdem habe ich alle betroffenen Kollegen bis Ende des Jahres nach Hause geschickt."

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Den Ermittlungen war eine Razzia am vergangenen Dienstag bei den Verdächtigen vorausgegangen. Dabei soll auf Handys von BFE-Beamten auch Bild- und Videomaterial von dem Aufnahmeritual gesichert worden sein.

Die Ermittlungen übernahmen die beim LKA angesiedelte Integrierte Ermittlungseinheit Sachsen (INES) und die Generalstaatsanwaltschaft Dresden.

Titelfoto: Bildmontage: Bernd März, IMAGO/LausitzNews

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