Nein zu Extremismus! Vereine, Firmen und Kirche starten Aufruf vor Wahl in Pirna

Pirna - Ein Bündnis von Vereinen, Firmen und evangelischer Kirche möchte Pirna auch nach der Oberbürgermeisterwahl am Sonntag (dem 17. Dezember) als weltoffene Stadt sehen.

Der von der AfD aufgestellte Kandidat Tim Lochner (53) wird im Wahlaufruf für ein weltoffenes Pirna nicht genannt.
Der von der AfD aufgestellte Kandidat Tim Lochner (53) wird im Wahlaufruf für ein weltoffenes Pirna nicht genannt.  © Sebastian Kahnert/dpa

"Weltoffenheit, gegenseitiges Verständnis und Respekt sind die Werte, auf denen der Wohlstand und der Ruf unserer Stadt aufgebaut sind - gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist das wichtiger denn je", hieß es in einem am heutigen Dienstag veröffentlichten Aufruf. Auch der Tourismus könne nur florieren, wenn Weltoffenheit gelebt und Extremismus eine klare Absage erteilt werde.

Die AfD hat bei der Wahl einen aussichtsreichen Kandidaten im Rennen. Der Tischlermeister und Restaurator Tim Lochner (53, parteilos) ist kein Mitglied der AfD, tritt aber für die Partei an. Im ersten Wahlgang lag er mit knapp 33 Prozent der Stimmen weit vorn.

In der zweiten Runde hat er es noch mit zwei Kontrahenten zu tun. Die bisherige Drittplatzierte - Kathrin Dollinger-Knuth (51) von der CDU (20,3 Prozent) - wird von zwei Bewerbern unterstützt, die nicht noch einmal antreten.

Dritter im Bunde ist Ralf Thiele (57, Freie Wähler), der im ersten Wahlgang mit 23,2 Prozent das zweitbeste Ergebnis einfuhr.

Lochner sieht sich nicht als Spalter

Wahlvorstand Ralf Ahlswede leerte nach Schließung der Wahllokale am 26. November die erste Wahlurne im Stadthaus.
Wahlvorstand Ralf Ahlswede leerte nach Schließung der Wahllokale am 26. November die erste Wahlurne im Stadthaus.  © Daniel Förster

Lochners Name wird im Wahlaufruf für ein weltoffenes Pirna nicht genannt. Die Stadtgesellschaft von Pirna nimmt er nicht vordergründig als gespalten wahr.

"Diejenigen politischen Kräfte, die am häufigsten von deren Überwindung sprechen, tragen zumeist am eifrigsten - ob bewusst oder unbewusst - zur Spaltung bei", sagte er am Dienstag auf Anfrage.

"Die kann man im Übrigen am besten überwinden, wenn sich gegenseitig wieder mehr zugehört wird, von persönlichen Angriffen Abstand genommen und Argumente anderer zumindest fair geprüft werden", so Lochner weiter.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

Mehr zum Thema Sachsen: