Schkeuditz - Der Schwerlastverkehr hat auf deutschen Fernstraßen drastisch zugenommen. Was fehlt, sind ausreichende Park- und Ruhemöglichkeiten am Rande der Autobahnen. Im Norden Sachsens soll ein neuer XL-Rasthof nun Entlastung bringen - und genervten Truckern mit Sport, Kunst und Genuss ein wenig Lebensqualität bieten.

Knüppelvolle Rastplätze, gefährliches Parken auf Beschleunigungsstreifen, zugeparkte Gewerbegebiete - auch an den Autobahnen in Sachsen herrschen nachts teils katastrophale Zustände.

Einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen zufolge fehlen im Freistaat rund 1550 Brummi-Parkplätze, deutschlandweit 23.000.

An der A9 bei Schkeuditz soll eine neue Rastanlage jetzt für Entspannung sorgen.

Der am Donnerstag offiziell eröffnete "24-Autohof" bietet nicht nur 151 Lkw-Stellplätze, sondern ein völlig neues Konzept, das die Sinne der müden Autobahn-Nomaden ansprechen und ihre Fitness stärken soll.

Neben sechs unterschiedlichen Gastronomie-Angeboten und modernen Sozialanlagen finden die Trucker hier auch ein Open-Air-Gym mit Fitness-Geräten.

Man wolle die Fahrer ermuntern, durch körperliche Aktivität Stress und Muskelspannung abzubauen, erklärte Paulina Rudnicka von der Truckers Life Foundation, die europaweit solche Anlagen errichtet.

Auch eine "Selfie-Schaukel" findet sich an dem vom Graffiti-Künstler JACE knallbunt gestalteten Truck-Stop.

In den Innenräumen gibt es neben Wand- und Deckenmalerei eine Ausstellung über den Kunstflugweltmeister Matthias Dolderer.

Rund zehn Millionen Euro investierte die Regensburger 24-Autohof-Kette in ihren nordsächsischen Rasthof.