New York City - Mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) auf USA-Reise: Am letzten Abend ging es für junge Unternehmer aus Sachsen ums Ganze. Im Rahmen einer "Pitch Night" wollten sie ans große Geld von Investoren.

Das "Vanderbilt Grand Central" wirkt von außen schick, aber konservativ. Der Raum, in dem die Veranstaltung stattfindet, ist das Gegenteil: hell, frech, jung.

Wer schon einmal in das VOX-Format "Die Höhle der Löwen" reingezappt hat, weiß, wie ein Pitch funktioniert. Vorn präsentieren Unternehmer ihre Geschäftsidee, im Publikum sitzen die Investoren. Beide Seiten hoffen auf ein möglichst gutes Geschäft.

Die Aufregung ist groß. "Wir sind die Präsentationen heute alle noch mal durchgegangen", sagt Manuela Hofmann von der Firma Intelligent Fluids aus Leipzig. Der Druckmaschinenhersteller Heidelberg und Chip-Produzent Infineon nutzen die "grünen" und nachhaltigen Industriereinigungsmittel ihrer Firma bereits. Jetzt will man den Sprung über den Großen Teich wagen.

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Die Außenhandelskammer der USA ist sehr interessiert an deutschen Start-ups. Wer in Amerika seinen Sitz hat, der lässt natürlich auch Geld hier. Deshalb führte die Kammer vor neun Jahren das Programm "Step USA" ein. 500 Unternehmen haben bisher daran teilgenommen.

Und dann geht's los: drei Minuten Vorstellung, Applaus, next please! Neun sächsische Unternehmen stellen sich vor.

Und Michael Kretschmer? Er macht an diesem Abend, was er am besten kann: Er trommelt in eigener Sache. "1990 hieß es: Wir bauen den modernsten Teil Deutschlands. Wenn man das 33 Jahre lang macht ... Heute kommt jeder dritte Mikrochip in Europa aus Sachsen. Letztes Jahr hatten wir unseren ersten Nobelpreisträger."

Das sitzt. Abzüge gibt's nur in der B-Note. Auf Englisch wäre die Präsentation noch besser gewesen.

Fünf Tage war Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) in den USA unterwegs. Und? "Wir müssen miteinander im Gespräch bleiben! Man kann sich von Ländern wie Amerika so viel abschauen - diese Innovationsbereitschaft, diese Orientierung an Leistung, an Wettbewerb."

Bethlehem in Pennsylvania habe nach dem Niedergang der Stahlindustrie einen gigantischen Strukturwandel hingelegt, so Kretschmer. Das könne auch in Sachsen gelingen, sagte er mit Blick auf die Autoindustrie und die Braunkohletagebaue.

Und sonst? Amerika insgesamt habe er viel zugewandter erlebt, als er vor der Reise angenommen habe, sagte der Ministerpräsident.

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Ein guter Schluss ziert alles: Kurz vor seiner Abreise traf Kretschmer auf den früheren amerikanischen Außenminister Henry Kissinger (99), dessen 100. Geburtstag in wenigen Tagen ansteht. Kissingers positive Energie für Deutschland sei beeindruckend.

"Ich treffe ihn als einen Freund Deutschlands", so Kretschmer.