PETA-Streit: Sachsens Jäger nehmen die Jagdbehörde ins Visier

Bautzen - Sachsens Jäger schäumen vor Wut: Die Untere Jagdbehörde des Landratsamtes Bautzen hat in der vergangenen Woche einen Infobrief an alle Jagdberechtigten im Landkreis versandt, der einen Link zur Tierschutzorganisation PETA enthält. Ausgerechnet jener Organisation, die Grünröcke öffentlich an den Pranger stellt und regelmäßig mit Strafanzeigen überzieht.

Ein Jäger auf der Pirsch. Der Landesjagdverband sieht sich verunglimpft wegen eines Behördenbriefes. (Symbolbild)
Ein Jäger auf der Pirsch. Der Landesjagdverband sieht sich verunglimpft wegen eines Behördenbriefes. (Symbolbild)  © dpa/blickwinkel

"Schon deshalb verbietet es sich, in einem Schreiben an die Jagdausübungsberechtigten eine Verlinkung zu einer derartig jagdfeindlichen Organisation herzustellen", empört sich Frank Seyring, der Präsident des Landesjagdverbandes Sachsen. Er wittert einen politischen Skandal.

Der Hinweis in dem vierseitigen Schreiben (enthält Infos zu Streckenmeldung, Wildmonitoring und Jagdscheinerteilung) steht im Zusammenhang mit Informationen zum Schießnachweis und führt auf der PETA-Homepage zu einer Auflistung von Jagdunfällen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Frank Seyring nimmt die dort abrufbaren Daten ins Visier. Er nennt sie in "keiner Weise belastbar und überprüfbar".

Im Landratsamt reagiert man betroffen. "Die Erregung, die dieser Link verursacht hat, hat uns in dieser Form überrascht. Wir werden das intern sicher noch einmal besprechen", so eine Sprecherin.

"Sicher ist jedoch, dass mit der Angabe des Links kein Generalverdacht gegenüber den Jägern oder Zweifel an deren pflichtbewusster und zuverlässiger Tätigkeit verbunden ist."

Titelfoto: dpa/blickwinkel

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