Piwarz' Plan für Sachsens Schulen: So will der Minister das Leistungsniveau verbessern

Dresden Sachsens Kultusministerium zieht Konsequenzen aus den schlechten Ergebnissen der letzten Bildungsstudien. Damit sächsische Grundschüler künftig besser lesen und schreiben können, gibt es ab dem nächsten Schuljahr mehr Deutschunterricht. Mehr Mathestunden könnten folgen.

Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) verordnet Sachsens Grundschülern mehr Deutschunterricht.
Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) verordnet Sachsens Grundschülern mehr Deutschunterricht.  © Thomas Türpe

Eine Stunde mehr Deutsch und Sachkunde in den ersten beiden Klassen bedeuten aber nicht mehr Unterricht.

Die Schulen sollen dafür die zwei Stunden für den sogenannten Anfangsunterricht verwenden. Im sorbischen Siedlungsgebiet können die zusätzlichen Stunden auch für Sorbischunterricht genutzt werden.

In einem zweiten Schritt soll je eine Stunde mehr Deutsch und Sachunterricht in den Klassen 3 und 4 ab dem Schuljahr 2025/2026 dazukommen.

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Bildungsstudien wie der IQB Bildungstrend 2021 hatten ein sinkendes Leistungsniveau der Schüler in den sogenannten basalen Kompetenzen Lesen und Schreiben festgestellt.

"Die Kinder kommen heutzutage mit Entwicklungsunterschieden von bis zu drei Jahren in die Schule", sagte Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) am Dienstag bei der Vorstellung der Änderungen.

Zuvor hatte der Minister bereits entschieden, in diesem Jahr unter den Zweitklässlern verbindlich zentral gestellte Lernstandserhebungen in Deutsch und Mathematik durchführen zu lassen.

Eine Änderung sei beim Mathematikunterricht für das Schuljahr 2024/25 aktuell nicht vorgesehen, selbst wenn sie angezeigt sei, so Piwarz. Dazu sei die Zeit zu kurz.

Landesschülerrat hält an Corona-Bonus für Schüler fest

Amy Kirchhoff (16), Vorsitzende des sächsischen Landesschülerrats, fordert einen Krisen-Bonus bei Abschlussprüfungen.
Amy Kirchhoff (16), Vorsitzende des sächsischen Landesschülerrats, fordert einen Krisen-Bonus bei Abschlussprüfungen.  © privat

Der Landesschülerrat hält Nachteilsausgleiche bei den anstehenden Abschlussprüfungen für unausweichlich.

Die Pandemie habe weiterhin einen erheblichen Einfluss auf das Lernen der Schüler, sagte die Vorsitzende Amy Kirchhoff (16).

Bei den letzten Prüfungen hatte das Kultusministerium als Corona-Ausgleich mehr Zeit zugestanden und bestimmte Prüfungsinhalte ausgeschlossen.

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Das sei in diesem Schuljahr nach Absprache der Kultusministerkonferenz der Länder nicht mehr vorgesehen, sagte Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) auf Nachfrage von TAG24.

"Wir sind der Überzeugung, dass wir die Möglichkeit gehabt haben, die Defizite abzubauen", so Piwarz.

Titelfoto: Thomas Türpe

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