Pleite! Riesa trägt seine Seifenfabrik zu Grabe

Riesa - Ausgeschäumt! Die Beschäftigten der traditionsreichen Riesaer Seifenfabrik werden am heutigen Dienstag ihren Betrieb symbolisch zu Grabe tragen.

Eine Mitarbeiterin überwacht die Anlage, in der Rohseife zu Spänen zerkleinert wird. Jetzt läuft die Produktion aus.
Eine Mitarbeiterin überwacht die Anlage, in der Rohseife zu Spänen zerkleinert wird. Jetzt läuft die Produktion aus.  © Petra Hornig

"Die Messen sind gelesen, zum Jahresende wird die Unternehmensgruppe Kappus Seifen den Betrieb in Riesa stilllegen. Damit endet ein Stück Industriegeschichte in Riesa", erklärte Oliver Ehlert von der IG Bergbau, Chemie, Energie.

Alle Versuche, den Standort zu retten, seien fruchtlos geblieben. "Am Ende bleibt den Beschäftigten nichts weiter, als ihren Betrieb, in dem sie seit Jahrzehnten Seife für Deutschland und Europa hergestellt haben, symbolisch zu beerdigen."

Die Riesaer Fabrik wurde 1910 von der Großeinkaufsgesellschaft Deutscher Konsumgenossenschaften gegründet. Zu DDR-Zeiten versorgte das Werk die Ostblockländer.

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Im Jahre 1992 wurde es von der Kappus-Gruppe übernommen, dem größten Seifenhersteller Europas. Seit Oktober befindet sich das Unternehmen nach 2018 das zweite Mal in Insolvenz.

In Riesa wurde seit 1910 Seife produziert - zu sehen sind hier Produkte aus der DDR-Zeit.
In Riesa wurde seit 1910 Seife produziert - zu sehen sind hier Produkte aus der DDR-Zeit.  © Petra Hornig

Laut Gewerkschaft waren in Riesa zuletzt noch knapp 70 Mitarbeiter beschäftigt.

Titelfoto: Fotomontage: Petra Hornig//Petra Hornig

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