Tempo 20 in der City: Stadt macht ernst, nachdem Kind angefahren wurde

Leipzig - In Radeberg wird jetzt geschlichen. In zentralen Teilen der Innenstadt gilt seit Freitag Tempo 20. Ein sechsmonatiger Versuch, der vor allem Kindern das Passieren der Fahrbahnen erleichtern soll.

Die Große Kreisstadt Radeberg testet ein halbes Jahr lang Verkehrsberuhigung in der City.
Die Große Kreisstadt Radeberg testet ein halbes Jahr lang Verkehrsberuhigung in der City.  © Eric Münch

Eigentlich ist die Radeberger Innenstadt bereits verkehrsberuhigt. Fast überall gilt Tempo 30 und der Verkehr plätschert gemächlich dahin.

Dass es dennoch Optimierungsbedarf zu geben scheint, verdeutlichte ein Unfall Anfang März. Ein Zehnjähriger war in der Nähe seines Gymnasiums beim Überqueren der Hauptstraße von einem Auto angefahren und verletzt worden. Trotz Tempo 30 hatte es die Citroen-Fahrerin (52) nicht geschafft, rechtzeitig vor dem hinter einem Lkw hervorschnellenden Jungen abzubremsen.

Nun gilt hier Tempo 20 - bis hinauf zum Markt und um diesen herum.

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"Hauptziel ist es ganz klar, die Sicherheit für Fußgänger zu erhöhen.

Damit einhergehend erhoffen wir uns positive Effekte für die Schulwegsicherheit, aber auch eine Steigerung der Aufenthaltsqualität und ein Beleben der Geschäftsbereiche", nennt Radebergs OB Frank Höhme (46, parteilos) gleich einen ganzen Reigen an Gründen für den Entschleunigungs-Versuch.

Seit Freitag gilt in weiten Teilen der Radeberger Innenstadt Tempo 20.
Seit Freitag gilt in weiten Teilen der Radeberger Innenstadt Tempo 20.  © Eric Münch

Radeberger Anwohner sollen Feedback zur Tempo 20-Zone geben

Bremst den innerstädtischen Verkehr ab: Radebergs OB Frank Höhme (parteilos) vor seinem Rathaus.
Bremst den innerstädtischen Verkehr ab: Radebergs OB Frank Höhme (parteilos) vor seinem Rathaus.  © Christian Juppe

Stellt dann aber gleich klar: "Eine autofreie Innenstadt ist kein dahinterliegendes Ziel."

Im Vorfeld der neuen Verkehrsberuhigung sei eine laut StVO vorgeschrieben Verkehrserhebung durchgeführt worden. "Hierbei haben wir bei der derzeitigen Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h ein sicheres Queren der Straße nicht als gegeben gesehen", sagt Höhme.

Seine Verwaltung habe sich zunächst für einen Verkehrsversuch entschieden, um nach sechsmonatigem Erproben bei Bedarf Anpassungen und Verbesserungen vornehmen zu können. Während der Erprobungszeit werden erneut Verkehrsdaten gesammelt.

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Auch Hinweise und Empfehlungen von Anwohnern und Verkehrsteilnehmern sollen in die Projektauswertung einfließen.

Titelfoto: Bildmontage: Christian Juppe, Eric Münch

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