Reißzwecke im Reifen: Angriff auf Landtagsabgeordneten aus Meißen?

Meißen - Mit seinem Engagement für Integration und gegen Abschiebungen macht sich der sächsische Landtagsabgeordnete Frank Richter nicht nur Freunde. Vor dem Bürgerbüro in Meißen beschädigten Unbekannte am vergangenen Freitag offenbar die Autoreifen des SPD-Politikers.

Die Reißnadel, die dem SPD-Landtagsabgeordneten Frank Richter (62) aus Meißen am vergangenen Freitag in den Reifen gesteckt wurde, sei nicht der erste Angriff auf den sächsischen Politiker gewesen.
Die Reißnadel, die dem SPD-Landtagsabgeordneten Frank Richter (62) aus Meißen am vergangenen Freitag in den Reifen gesteckt wurde, sei nicht der erste Angriff auf den sächsischen Politiker gewesen.  © Petra Hornig

Auf seiner eigenen Website veröffentlichte Richter unter der Überschrift "Dummer Jungen-Streich?" ein Foto seines Reifens, in den augenscheinlich eine Reißzwecke gestochen wurde.

Inzwischen gehe der Landtagsabgeordnete allerdings eher von einer "gezielten Tat" als von einem Streich aus, erklärte Richter gegenüber TAG24 am Donnerstag.

Dass die Reißnadel während der Fahrt in das Gummi gelang, schloss der SPD-Abgeordnete aus, da der Einstich nicht im Reifenprofil, sondern seitlich erfolgt sei. Als der ehemalige Pfarrer aus Aue den Nadelkopf aus seinem Reifen herauszog, entwich offenbar Luft aus dem Einstichloch.

Museums-Unterricht, digitales Lernen, E-Campus: So stellt sich Piwarz Sachsens Schule der Zukunft vor
Sachsen Museums-Unterricht, digitales Lernen, E-Campus: So stellt sich Piwarz Sachsens Schule der Zukunft vor

Der 62-Jährige machte sich gar die Mühe und vermaß den Beweisgegenstand. Anscheinend war jemand so wütend auf den Meißner Politiker, dass er eine 1,3 Zentimeter lange Reißzwecke für die angemessene Reaktion hielt. Diese Art von Reißnadeln seien dabei "nicht handelsüblich", so Richter.

Richter schrieb, dass dies möglicherweise nicht der erste Angriff auf seine Person gewesen sei. Als ihm um die Weihnachtszeit herum der Autospiegel zertrümmert wurde, habe der SPD-Bürgerrechtler aus Mangel an Beweisen noch von einer Anzeige abgesehen.

Anstatt nach Leipzig ging es in die Werkstatt!

Diese Reißnadel steckte im Reifen des Wagens von Frank Richter, nachdem er vor seinem Bürgerbüro in Meißen geparkt hatte.
Diese Reißnadel steckte im Reifen des Wagens von Frank Richter, nachdem er vor seinem Bürgerbüro in Meißen geparkt hatte.  © Frank Richter/privat

Beim neuesten Vorfall griff Richter jedoch durch und leitete rechtliche Schritte ein: "Diesmal allerdings - bei der eingesteckten Nadel - ist eine Tat mit Vorsatz m. E. eindeutig gegeben", begründete Richter seine Entscheidung, den Vorfall zu Anzeige bei der Polizei zu bringen.

Gegenüber TAG24 erklärte Richter, dass er seitens der Polizei bereits am Mittwoch die Rückmeldung erhalten habe, dass die Anzeige des Vorfalls der richtige Schritt gewesen sei.

Auch wenn die polizeilichen Ermittlungen noch am Anfang stehen, ist eines bereits klar: Durch den Reißnadel-Vorfall am vergangenen Freitag wurde der Alltag des SPD-Politikers gestört.

Giftige Chemikalien ziehen vom Acker direkt in sächsische Kita: Acht Verletzte!
Sachsen Giftige Chemikalien ziehen vom Acker direkt in sächsische Kita: Acht Verletzte!

Eigentlich wollte er mit seinem Wagen an jenem Tag weiter in die Nähe von Leipzig fahren. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen ging es am nächsten Tag für Richter erst mal in die Werkstatt, wie der 62-Jährige auf TAG24-Nachfrage schilderte.

Richter könne sich bisher "noch keinen Reim darauf machen", warum jemand eine solche Tat beging, erklärte er abschließend.

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, Frank Richter/privat

Mehr zum Thema Sachsen: