Sachsen lässt die Masken fallen, doch nicht allen ist dabei wohl
Dresden - Sachsen lässt die Masken fallen. Seit gestrigem Sonntag gibt es im Freistaat in den meisten Lebensbereichen keine Maskenpflicht mehr. Doch das "Oben ohne" behagt nicht jedem.
Am Sonntag war "Freedom Day" - zumindest für sächsische Nasen und Münder. In Schulen, Geschäften, Hotels, Gaststätten, Theatern und Konzerthäusern können sich die Menschen wieder ins Antlitz blicken, ohne von medizintechnischen Stoffen verhüllt zu sein.
Sachsens neue Corona-Verordnung schreibt Maskenpflicht nur noch in bestimmten medizinischen und sozialen Bereichen vor - etwa in Krankenhäusern und Pflegeheimen. Auch in Bus und Bahn muss weiter FFP2 getragen werden.
Der Handelsverband begrüßte den Wegfall der fast zwei Jahre währenden Maskenpflicht. Denn auch sie habe einen negativen Effekt auf die Umsätze gehabt, erklärte Hauptgeschäftsführer René Glaser.
Die Maske sei zwar im Alltag vieler Kunden angekommen, doch die Freude am Einkaufsbummel habe sie bis zuletzt ausgebremst.
Mehrheit der Sachsen für Auslaufen der Corona-Maßnahmen
Kritik kam dagegen vom Leipziger Philologenverband. "Wir sehen diese Entscheidungen mit großer Sorge angesichts der nach wie vor hohen Inzidenzen", erklärte dessen Vorsitzender Eric Buchmann.
In den Schulen fällt nach der Maskenpflicht nach den Osterferien auch die Testpflicht. Die Lehrervertretung befürchtet, dass als Folge der Lockerungen im Herbst die nächsten Einschränkungen kommen. Buchmann appellierte an die Schüler, weiterhin Maske zu tragen.
Dass die Sachsen das Auslaufen der Corona-Maßnahmen mehrheitlich richtig finden, weist eine Umfrage der Civey-Meinungsforschung im Auftrag der Sächsischen Zeitung aus.
Demnach bewerten das 54 Prozent der im Freistaat Befragten als richtig, 38 Prozent halten es für den falschen Weg, acht Prozent konnten sich nicht entscheiden.
Befragt, ob sie "an bestimmten Orten" weiterhin freiwillig die Maske tragen würden, antworteten 51 Prozent der Sachsen mit Ja, 42 Prozent lehnten das ab.
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