Sachsen: Weniger Klinikbetten, dafür sollen alle Krankenhaus-Standorte bleiben

Dresden - Das Kabinett hat am Dienstag einen Krankenhausplan für den Freistaat beschlossen. Er tritt ab Januar in Kraft und bildet den - vorläufigen - Rahmen für die Entwicklung der Kliniken, bis der Bund seine Krankenhausreform vorlegt.

Damit die Betreuung von Patienten überall im Land weiterhin gewährleistet werden kann, muss sich Sachsens Klinik-Landschaft verändern.
Damit die Betreuung von Patienten überall im Land weiterhin gewährleistet werden kann, muss sich Sachsens Klinik-Landschaft verändern.  © picture alliance / Zoonar

Die Eckdaten des Plans von Gesundheitsministerin Petra Köpping (65, SPD): Auch in Zukunft soll es in Sachsen 76 Krankenhäuser geben.

Die Zahl der Krankenhausbetten wird - auf Wunsch der Krankenhausbetreiber - um drei Prozent reduziert, auf dann insgesamt 24.797.

Gleichzeitig wird die Zahl der Betten für Patienten mit psychologischen Krankheiten um 85 Betten erhöht.

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Ministerin Köpping: "Die bestehenden Kliniken können nicht so bleiben, wie sie sind. Anpassungen sind unbedingt nötig."

Im Fokus stehen dabei u. a. die Bedarfe und das Angebot vor Ort.

Der Plan sieht vor, dass flächendeckend Krankenhäuser der Regel- und Schwerpunktversorgung vorhanden sind. Sogenannte Maximalversorger (zum Beispiel Unikliniken) sowie Fachkrankenhäuser flankieren deren Angebot.

20 Kliniken erhalten als Gesundheitszentrum neben der Patientenversorgung besondere Aufgaben

Damit die Betreuung von Patienten überall im Land weiterhin gewährleistet werden kann, muss sich Sachsens Klinik-Landschaft verändern.
Damit die Betreuung von Patienten überall im Land weiterhin gewährleistet werden kann, muss sich Sachsens Klinik-Landschaft verändern.  © Holm Helis

Es wird zwei neue Schwerpunktversorger in Borna und Bautzen geben.

Erstmals werden zwei Krankenhäuser der Regelversorgung mit dem Zusatz Gesundheitszentrum ausgewiesen (Weißwasser, Radeburg).

Insgesamt 20 Zentren sollen ausgewiesen werden, die besondere Aufgaben zusätzlich zur unmittelbaren Patientenversorgung übernehmen und deshalb finanzielle Zuschläge erhalten können. Ein Beispiel sind die onkologischen Zentren, die vernetzt tätig sind und beispielsweise regelmäßig für andere Krankenhäuser Fallkonferenzen und Weiterbildungen anbieten.

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Köpping: "Wir behalten ein abgestuftes Netz von gleichmäßig über Sachsen verteilten, einander ergänzenden Krankenhäusern bei. Klar ist aber auch, dass sich die Krankenhäuser stetig weiterentwickeln müssen, dies gebietet schon allein die heutige und zukünftige Fachkräftesituation."

Titelfoto: picture alliance / Zoonar

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