Sachsens Boden ist einmalig: Minister setzt auf heimischen Bergbau

Dresden - Sachsen will den heimischen Bergbau stärken und sich damit auch unabhängiger von internationalen Lieferketten machen. Dazu beschloss das Kabinett am Dienstag eine neue Rohstoffstrategie.

Ein mit Lithium durchsetztes Stück Erz in den Händen des sächsischen Wirtschaftsministers Dulig (48).
Ein mit Lithium durchsetztes Stück Erz in den Händen des sächsischen Wirtschaftsministers Dulig (48).  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Anträge und Genehmigungen sollen künftig digital möglich sein und Wissenschaft und Wirtschaft besser vernetzt werden. Damit soll die bisherige Rohstoffstrategie aus dem Jahr 2012 abgelöst werden.

"Alles kommt vom Bergwerk her" - der Spruch sei aktueller denn je, betonte Wirtschaftsminister Martin Dulig (48, SPD). Es gebe weltweit einen wachsenden Rohstoffbedarf vor allem durch Digitalisierung und die Energiewende.

Zudem würden die Abhängigkeiten bei Rohstoffen von anderen Ländern täglich bewusster. "Ob durch Lieferengpässe während der Corona-Pandemie oder aktuell durch die auch bei uns spürbar gewordenen Folgen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine", sagte Dulig weiter.

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Sachsen habe deutschlandweit einmalige Rohstoffpotenziale, sagte der SPD-Politiker. Im Erzgebirge lagern den Angaben zufolge neben Lithium auch Zinn, Wolfram, Nickel, Indium und andere Metallerze.

Lithium etwa wird auch als "weißes Gold" bezeichnet. Es ist ein Kernbestandteil von Akkus in Elektroautos, kommt aber auch in Laptops, Smartphones und vielen anderen Geräten zum Einsatz.

Nach Ministeriumsangaben arbeiten im Bereich Bergbau und Rohstoffwirtschaft mehr als 3000 Menschen in 75 Betrieben. Rechne man das teils abhängige verarbeitende Gewerbe hinzu, seien es mehr als 3000 Betriebe mit rund 280.000 Beschäftigten. Sachsen verfüge über nahezu alle Rohstoffe im Steine- und Erdenbereich, um den heimischen Bedarf zu decken. Von den rund 220 aktiven Bergwerken im Freistaat sind mehr als 95 Prozent in diesem Bereich aktiv.

Titelfoto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

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