Sachsens Städte rechnen mit größerem Finanzloch

Dresden - Sachsens Kommunen sind auf Defizitkurs. Trotz bereits vorgenommener Aufstockungen fordert der kommunale Spitzenverband SSG nun weitere Zuschüsse aus der Staatskasse.

Corona, Energiekrise, Unterbringung von Geflüchteten: SSG-Chef Bert Wendsche (59) fordert eine bessere finanzielle Unterstützung der sächsischen Städte und Gemeinden.
Corona, Energiekrise, Unterbringung von Geflüchteten: SSG-Chef Bert Wendsche (59) fordert eine bessere finanzielle Unterstützung der sächsischen Städte und Gemeinden.  © Petra Hornig

Kassensturz: Auf den Konten der Städte und Gemeinden im Freistaat klafft ein Finanzloch von 173 Millionen Euro.

"Wie bereits bei der Vorstellung des letzten Gemeindefinanzberichts im Herbst 2020 befürchtet, mussten die sächsischen Kommunen 2022 deutlich mehr ausgeben, als sie eingenommen haben", teilte SSG-Präsident und Radebeul-OB Bert Wendsche (59, parteilos) mit.

Zuvor hatte er den neuen Bericht für 2022/23 vorgestellt.

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Danach stieg das Defizit zur Jahresmitte trotz höherer Zuweisungen aus dem kommunalen Finanzausgleich auf knapp 250 Millionen Euro.

2024 werde sich die Situation weiter verschlechtern, so die Prognose. Deshalb müsse der Fokus auch auf Zuweisungen und Zuschüsse aus dem Staatshaushalt gelegt werden. "Wir sollten 2024 für eine ehrliche Bestandsaufnahme und eine verbesserte Kommunalfinanzierung nutzen", so Wendsche.

Der SSG vertritt nach eigenen Angaben 416 der 418 Städte und Gemeinden im Freistaat.

Titelfoto: Petra Hornig

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