Sächsische Polizeischüler kriegen Unterricht von Jüdischen Gemeinden

Dresden - Der Antisemitismus zeigt sich gerade an vielen Stellen, nun will auch die Polizei in Sachsen den eigenen Nachwuchs für das Problem sensibilisieren.

Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59, l.) besprach mit Landesrabbiner Zsolt Balla (44) die Zusammenarbeit.
Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59, l.) besprach mit Landesrabbiner Zsolt Balla (44) die Zusammenarbeit.  © Polizei

Kooperiert die Hochschule der Sächsischen Polizei bereits seit vergangenem Jahr mit den Jüdischen Gemeinden, soll das jetzt noch verstärkt stattfinden.

"Der Schutz des jüdischen Lebens in Sachsen gehört zu den Kernaufgaben der Polizei des Freistaates Sachsen", sagt Landespolizeipräsident Jörg Kubiessa (59).

"Das beginnt unter anderem damit, Anzeichen von Antisemitismus frühzeitig zu erkennen und ernst zu nehmen. Dazu muss man die Wahrnehmungen und Perspektiven der Betroffenen zu verstehen."

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Damit das funktioniert, sollen ab dem Wintersemester 2023/24 der Landesverband der Jüdischen Gemeinden, der Hatikva-Verein und das Kulturbüro an der Hochschule Bildungsveranstaltungen zu Judentum und dem Umgang mit Antisemitismus durchführen.

"Wir freuen uns über die gemeinsame Zusammenarbeit, weil sie das Vertrauen von Jüdinnen und Juden in die Polizei hier in Sachsen stärkt", so Nora Goldenbogen (74), Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden.

Auf einer Podiumsdiskussion wurde am Mittwoch die vertiefte Kooperation angestoßen.
Auf einer Podiumsdiskussion wurde am Mittwoch die vertiefte Kooperation angestoßen.  © Polizei

"Die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung betrachten wir mit großer Sorge, da rechte Tendenzen und Antisemitismus auch in Sachsen immer salonfähiger werden."

Titelfoto: Polizei

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