Sächsische Schweiz: Große Personalnot im Urlaubsparadies!

Pirna - Kaum ist die Corona-Krise überwunden, stürzen Sachsens Urlaubs-Hotspots ins nächste Tief. Personalnot gab es schon vor der Pandemie, doch nun bündeln sich die Probleme.

In den Ferienhotspots werden dringend Mitarbeiter gesucht - vor allem im Sommer benötigt das Gastgewerbe helfende Hände.
In den Ferienhotspots werden dringend Mitarbeiter gesucht - vor allem im Sommer benötigt das Gastgewerbe helfende Hände.  © IMAGO/Bihlmayerfotografie

Als es am Montag unterhalb der Bastei brannte, wirkte es wie ein Alarmfeuer im Urlaubsparadies. Doch der Klimawandel ist nur eines der großen Leiden der Region. Das Gastgewerbe gerät zunehmend in Personalnot.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband in Sachsen hat in einem Ranking die Sorgen der Betreiber angeführt. Neben steigenden Energiekosten und Lebensmittelpreisen wird "akuter Mitarbeitermangel" von mehr als der Hälfte der Betriebe angeführt.

Frank Schönherr (45) betreibt das Hotel Wehlener Hof im Nachbarort von Rathen. Zu besten Zeiten hatte er 16 Mitarbeitende, darunter fünf aus Tschechien.

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Bereits 2017 begann der personelle Aderlass, Angestellte wechselten den Job: "Wir mussten uns verkleinern, Ruhetage einlegen, Öffnungszeiten anpassen." Nun hat das Hotel nur noch drei Mitarbeitende - inklusive Chef.

"Ich mache die ganze Gästebetreuung von früh bis abends, auch den Abwasch." Bis vor ein paar Jahren profitierte die Branche noch vom tschechischen Arbeitsmarkt. Mittlerweile ist dort allerdings auch die Bezahlung gestiegen und viele sind zurückgekehrt.

Laut Micaela Lindheimer (60) vom Tourismusverband Sächsische Schweiz hat die Branche bereits auf den Personalmangel reagiert.
Laut Micaela Lindheimer (60) vom Tourismusverband Sächsische Schweiz hat die Branche bereits auf den Personalmangel reagiert.  © Steffen Füssel

Nicht alle Urlauber der Sächsischen Schweiz haben Verständnis: "Wegen Reichtum geschlossen"

Laut Micaela Lindheimer (60) vom Tourismusverband Sächsische Schweiz hat die Branche längst auf den Personalschwund reagiert. Sie verweist auf verkürzte Öffnungszeiten von Hotelrestaurants und eine Reduzierung des Angebotes in Gaststätten.

"Manche bieten nur noch Frühstück und verzichten ganz auf Mittag- und Abendessen." Nicht alle Urlauber hätten dafür Verständnis. "Wegen Reichtum geschlossen", nennt Lindheimer einen von mehreren sarkastischen Kommentaren.

Titelfoto: IMAGO/Bihlmayerfotografie

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