Sanierungs-Probleme im Schloss Rammenau: Neue Schloss-Chefin muss mit Decke kämpfen

Rammenau - Eine marode Decke im Spiegelsaal von Schloss Rammenau brachte die Planung durcheinander. Ihre Sanierung und die Eröffnung einer neuen Dauerausstellung sind die beiden Kraftakte, die Schlossdirektorin Sabine Peinelt-Schmidt (39) 2024 in der Barockanlage zu stemmen hat.

Umzingelt von Gerüsten: Direktorin Sabine Peinelt-Schmidt (39) im Spiegelsaal, dessen Decke gestützt werden muss.
Umzingelt von Gerüsten: Direktorin Sabine Peinelt-Schmidt (39) im Spiegelsaal, dessen Decke gestützt werden muss.  © Christian Juppe

Gleich in ihrem ersten Amtsjahr erlebte die Schlossherrin eine böse Überraschung. Die Decke im prächtigen Spiegelsaal drohte wegen maroder Balken durchzubrechen.

Der Saal musste im Mai gesperrt, der 600 Kilo schwere Leuchter gesichert und die Decke mit Gerüsten abgestützt werden. Hochzeiten und Konzerte wurden abgesagt oder in den Park verlegt.

"Nun läuft die Untersuchung der Balken, wird ein Sanierungskonzept erstellt. Der Kostenrahmen ist nicht abzusehen", sagt sie und hofft, dass die Baumaßnahmen in einem Jahr abgeschlossen sind.

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Die vermutlich hohen Sanierungskosten schieben andere Projekte in den Hintergrund: Teichsanierung, der Alleenrundgang und das ruinöse Film-"Zollhaus", das die DEFA 1972 für den Film "Aus dem Leben eines Taugenichts" mit TV-Liebling Dean Reed (†1986) extra bauen ließ, müssen warten.

"Für das Zollhaus gibt es derzeit keine Perspektive", bedauert Peinelt-Schmidt.

40 Autominuten von Dresden entfernt: Schloss Rammenau.
40 Autominuten von Dresden entfernt: Schloss Rammenau.  © Christian Juppe

Schloss Rammenau tröstet Besucher mit Veranstaltungen

Das 2014 wiederhergestellte Chinesische Zimmer besticht mit einer bemalten Wandbespannung aus Lausitzer Leinen.
Das 2014 wiederhergestellte Chinesische Zimmer besticht mit einer bemalten Wandbespannung aus Lausitzer Leinen.  © Christian Juppe

Zum Glück kann das Schloss mit tollen Veranstaltungen wie den Oberlausitzer Leinentagen (31. August/1. September) und mit über einem Dutzend wunderbar sanierter Räume die jährlich rund 35.000 Besucher "trösten".

Die neue Dauerausstellung, die am 29. September eröffnet wird, ist das Sahnehäubchen obendrauf. Sie wird sich durch alle Räume des Schlosses ziehen und bezieht erstmals den Meierhof mit ein.

"Statt alter Vitrinen werden kleine Guckkästen-Theater über das Leben im Schloss erzählen, Geschichten über Schlossbesitzer und -bewohner, über Adel und Untertanen", sagt die Direktorin stolz. Die Szenen werden mit kurzen Audiobeiträgen (drei bis fünf Minuten) untermalt.

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Zum neuen Konzept gehören drei Medienstationen, Fernrohre und lebensgroße Tierattrappen im Meierhof.

Das alte DEFA-Zollhaus harrt noch immer einer Sanierung.
Das alte DEFA-Zollhaus harrt noch immer einer Sanierung.  © Christian Juppe

Kleiner Wermutstropfen: Mit der Eröffnung der neuen Dauerschau erhöht sich der Eintritt von 5/4 Euro auf 8/7 Euro. Mehr Infos unter barockschloss-rammenau.com.

Titelfoto: Christian Juppe

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