Schleuser flüchtet vor Polizei: Ermittler suchen nach Zeugen

Görlitz - Nach einer gefährlichen Verfolgungsjagd mit der Polizei klickten bei einem 32-jährigen Schleuser die Handschellen. Nun sucht die Polizei nach Zeugen des Vorfalls.

Die Bundespolizei musste einen 32-jährigen Georgier verfolgen. (Symbolbild)
Die Bundespolizei musste einen 32-jährigen Georgier verfolgen. (Symbolbild)  © Robert Michael/dpa

Dank eines Bürgerhinweises wurde die Bundespolizei am Mittwochvormittag auf einen schwarzen VW Touareg mit polnischer Zulassung aufmerksam, der mehrere Personen an der Bundesstraße 6 in Kubschütz abgesetzt haben soll.

Daraufhin griffen die Beamten gegen 11 Uhr zwei Türken (19 und 25 Jahre alt) auf, die keine Grenzübertrittdokumente vorweisen konnten.

Derweil wurde das Schleuserfahrzeug von der Bundes- und Landespolizei in Löbau gesichtet. Die Beamten nahmen die Verfolgung des VW auf der B6 auf.

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Die Fahrt endete schließlich in Markersdorf, wo der 32-jährige Georgier sein an der Front beschädigtes Auto stehen ließ und zu Fuß weiter floh. Er wurde dann von einem Ford Focus eingesammelt, in dem vier weitere Georgier saßen. Sie wollten weiter nach Polen flüchten.

Auf der A4 bei Görlitz war aber Schluss: Die Bundespolizei stoppte den Ford und nahm den Schleuser fest.

Schleuser fuhr ohne Führerschein

Am Ende klickten beim Georgier die Handschellen. Er wird am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. (Symbolbild)
Am Ende klickten beim Georgier die Handschellen. Er wird am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. (Symbolbild)  © 123RF/vladansrs

Wie die Bundespolizeiinspektion Ebersbach am Donnerstag mitteilte, besaß der 32-Jährige keinen Führerschein und gefährdete während seiner Flucht andere Verkehrsteilnehmer, indem er Vorfahrtsregeln sowie rote Ampel ignorierte.

Wie sich später herausstellte, wollte eine Zollstreife den schwarzen VW Touareg bereits vor dem Absetzen der Türken und nach seiner Einreise aus Polen auf der A4 in Augenschein nehmen. Der Fahrer entzog sich der Kontrolle aber mit einem gefährlichen Fahrmanöver über den Standstreifen.

Der 32-Jährige soll am heutigen Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Ihm wird nicht nur das Einschleusen von Ausländern unter lebensbedrohlichen Umständen vorgeworfen, er muss sich auch wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr, wegen eines nicht erlaubten Kraftfahrzeugrennens sowie wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten.

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Was die vier Georgier aus dem Ford (zwischen 22 und 36 Jahre alt) mit dem Vorfall zu tun haben, muss die Bundespolizei noch herausfinden.

Derweil sucht die Landespolizei und die Bundespolizei nach Zeugen in der Bevölkerung, die Hinweise zum Absetzen der Migranten und einem möglichen Verkehrsunfall, bei dem der VW an der rechten Front stark beschädigt wurde.

Wer etwas weiß, kann sich unter der Nummer 03586 / 76020 bei der Polizei melden.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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