Oberwiesenthal - Jetzt haben die hohen Energiekosten auch die sächsischen Schmalspurbahnen erwischt! Die Fichtelbergbahn reagiert mit höheren Fahrpreisen ab dem nächsten Jahr. Und weiterten Einschränkungen.

Statt täglich zwei Zügen, die sechsmal zwischen Cranzahl und Oberwiesenthal (Erzgebirge) verkehren, wird es dann nur noch ein Zug sein, der die Strecke viermal am Tag passiert. An nachfragestarken Tagen wie den Adventswochenenden, zu Ostern oder Himmelfahrt wird das Angebot allerdings auf einen Zwei-Zug-Betrieb erweitert.

"Durch die gestiegenen Energiekosten, insbesondere bei der Steinkohle, sind massive Einsparungen erforderlich", begründet Roland Richter (61), Geschäftsführer der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft (SDG) die Maßnahmen.

In der Tat: Pendelte der Preis für die Tonne Steinkohle über Jahre bei rund 50 Euro, haben sich die Kosten inzwischen mehr als verfünffacht! Vergangene Woche etwa lag der Kurs je Tonne bei 276,03 Euro.

Zu den "Maßnahmen" gehört auch eine zusätzliche Streckensperrung vom 6. bis 24. März 2023 - ohne Schienenersatzverkehr. Die Entscheidung seien gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) getroffen worden, hieß es.

Darüber hinaus steigen die Ticket-Preise zum 1. Januar in fast allen Preisgruppen. Eine Einzelfahrt kostet dann 9 Euro (bisher 8,50 Euro), die Hin- und Rückfahrt 18 (bisher: 15,80 Euro).

Nur der Preis für Familientickets sinkt um 10 Cent auf 19,40 Euro. Alle Schmalspurbahnen im Freistaat haben schon in der Corona-Pandemie Einbußen bei den Einnahmen hinnehmen müssen.

Dennoch sind die Änderungen bei der Fichtelbergbahn nicht auf Dauer angelegt. "Sobald sich die Rahmenbedingungen wieder verbessern, werden wir zum alten Betriebsprogramm zurückkehren", erklärte Mathias Korda (44) vom VMS.

Originalmeldung: 28. Oktober, 9.35 Uhr, Aktualisiert: 28. Oktober, 15.17 Uhr