Schöne Aussichten! Studenten erfinden neue Biwaks für den Forststeig
Dresden - Berg frei! Über zwei Jahre liefen die Planungen, es wurde diskutiert, gemessen und organisiert. Jetzt bekommt der Forststeig Elbsandstein (105 Kilometer) zwei echte Unikate: nagelneue Biwaks mit den Titeln "Rakete" und "Krippe".
"Wir wollen nächste Woche mit dem ersten Biwak fertig sein und mit der Aufstellung im Wald beginnen", sagt Tobias Maisch (34), Diplom-Architekt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Dresden.
Er begleitet das Projekt seit den Anfängen im Winter 2019. Studenten der Universität hatten damals im Seminar "Wald und Mythos" Entwürfe für die Biwaks eingereicht.
In einem Wettbewerb mit Beteiligung von Experten des Staatsbetriebs Sachsenforst wurden die besten Ideen ausgewählt, zum Teil miteinander kombiniert.
Drei Studi-Arbeitsgruppen übernahmen jeweils die Aufgaben von Planung, Überarbeitung und Umsetzung.
Aktuell arbeitet Gruppe 3 am Bau des Modells "Rakete", auch "Kokon" genannt. Die Holz-Konstruktion soll sieben Meter hoch werden.
Nicht billig: Jede Biwak-Hütte soll 10.000 Euro kosten
"Für unsere Studenten ist das eine gute Übungslektion, und sie kommen mal raus ins Grüne", ergänzt Franziska Käuferle (35). Die gebürtige Berlinerin ist Honorarkraft an der Uni, gleichzeitig selbstständige Architektin.
Pro Hütte rechnet sie mit Materialkosten von 10.000 Euro, die Studenten arbeiten ehrenamtlich. Fördermittel kommen von über 30 Partnern aus Wirtschaft und regionalen Verbänden.
Begeistert von der Kooperation mit den jungen Köpfen aus Dresden ist auch Uwe Borrmeister (51), Leiter des Forstbezirks Neustadt.
"Der Forststeig ist eine Institution und bringt Menschen aus der ganzen Welt zusammen. Mit den neuen Biwaks werden wir seinen Wiedererkennungswert definitiv stärken", sagt Borrmeister.
Titelfoto: Thomas Türpe (2)