Schreibt Sachsens neue Super-Maschine gegen den Krebs Geschichte?

Dresden - Freude am Dresdner Universitätsklinikum und dem Nationalen Zentrum für Strahlenforschung "Oncoray": Der Freistaat sponserte ein neues, millionenschweres Super-Gerät, das ein neues Zeitalter in der Krebstherapie einläuten soll. Es ermöglicht eine Bestrahlung der Patienten bei gleichzeitigem Blick ins Körperinnere.

Der "MR-Linac" wird ein neues Zeitalter der Krebstherapie einläuten, glauben Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (43, CDU) und Esther Troost (44), Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Uniklinikums und Dekanin der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden.
Der "MR-Linac" wird ein neues Zeitalter der Krebstherapie einläuten, glauben Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (43, CDU) und Esther Troost (44), Direktorin der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des Uniklinikums und Dekanin der Medizinischen Fakultät an der TU Dresden.  © Amac Garbe

Es ist 16 Tonnen schwer, kostet neun Millionen Euro und kommt erstmals in den neuen Bundesländern zum Einsatz: Der neue Magnetresonanz-Linearbeschleuniger ("MR-Linac") kombiniert Photonen-Bestrahlung und MRT-Bildgebung.

Bislang verlief das voneinander getrennt. Der "MR-Linac" ermöglicht damit eine präzisere Bestrahlung auch beweglicher Tumore und eine auf den Patienten maßgeschneiderte und schonendere Therapie.

So kann diese in Echtzeit angepasst werden, was vor allem bei Tumoren an beweglichen Organen nützlich ist. Auch kleinste Tumore in schwer zugänglichen Körperregionen können bekämpft werden, ohne gesundes Gewebe zu sehr mitzuschädigen.

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"Diese individualisierte Hochpräzisions-Bestrahlung ist die Zukunft in der Strahlentherapie", sagte Esther Troost (44), Klinik-Direktorin und Dekanin der Medizinischen Fakultät.

Sachsens Wissenschaftsminister freut sich über künftige Heilungschancen

Krebspatient Nicolas Nouwen (77) aus Görlitz wurde bereits mit dem neuen Super-Gerät im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) behandelt.
Krebspatient Nicolas Nouwen (77) aus Görlitz wurde bereits mit dem neuen Super-Gerät im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) behandelt.  © Amac Garbe

Nicolas Nouwen (77) aus Görlitz leidet an Prostata-Krebs im Endstadium, ist einer der ersten fünf Patienten, der mit dem "MR-Linac" behandelt wird.

"Ich hoffe, dass mir die neue Behandlung hilft. Mit einem normalen Gerät dürfte ich gar nicht mehr bestrahlt werden", so der Senior.

Das Gerät soll zudem neue Forschung ermöglichen. Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (43, CDU), der selbst seinen Vater an Krebs verloren hatte, freute sich über künftig erhöhte Heilungs-Chancen und die Stärkung der Dresdner Hochschulmedizin.

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Diese habe auch im internationalen Vergleich auf dem Gebiet der Strahlentherapie eine Spitzenposition, könne diese nun mit dem "MR-Linac" weiter ausbauen.

Kein einfacher Transport: Hier wurde der 16 Tonnen schwere "MR-Linac" an den Haken genommen. Das Gerät wurde in Holland produziert.
Kein einfacher Transport: Hier wurde der 16 Tonnen schwere "MR-Linac" an den Haken genommen. Das Gerät wurde in Holland produziert.  © Stephan Wiegand

Benefizläufer helfen den Reha-Patienten

Sportwissenschaftlerin Nadine Giesemann (29) bei der therapeutischen Sportbegleitung des Krebs-Patienten Jan Goldenbogen (38): Die Erlöse des Laufs kommen dem Sporttherapeutischen Zentrum am NCT/UCC zugute.
Sportwissenschaftlerin Nadine Giesemann (29) bei der therapeutischen Sportbegleitung des Krebs-Patienten Jan Goldenbogen (38): Die Erlöse des Laufs kommen dem Sporttherapeutischen Zentrum am NCT/UCC zugute.  © Amac Garbe

Noch eine gute Nachricht im Kampf gegen Krebs: Am 1. Juli findet ein Benefizlauf gegen die tückische Krankheit statt.

Mit einer selbst gewählten Spende pro gelaufener Runde unterstützen die Läufer das Sporttherapeutische Zentrum am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC).

Das wurde vergangenes Jahr etabliert und schließt eine Versorgungslücke. Denn während Reha-Sport in der Krebsnachsorge fest verankert ist, herrscht während der Behandlung oft bewegungstherapeutischer Stillstand.

Am Zentrum können Patienten während ihrer ambulanten Krebstherapie an Koordinations- und Krafttrainingskursen teilnehmen. Die Spenden sollen ein individuell angepasstes Training ermöglichen.

Anmeldung online oder am Lauftag um 16 Uhr im Großen Garten an der Torwirtschaft. Start ist dort um 17 Uhr.

Titelfoto: Amac Garbe

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