Schutzzäune an Straßen in Mittelsachsen aufgestellt

Freiberg - Kröten und Co. gehen wieder auf Wanderschaft. Damit die Tiere gefahrlos an ihre Laichplätze gelangen, werden nun in Mittelsachsen Schutzzäune aufgebaut.

Zwei Kröten, die in einen Eimer an einem Schutzzaun gefallen waren. (Archivbild)
Zwei Kröten, die in einen Eimer an einem Schutzzaun gefallen waren. (Archivbild)  © Steffen Füssel

Die untere Naturschutzbehörde hat mithilfe der Straßenmeister des Landkreises, der betroffenen Städte und Gemeinden und unterstützt durch ehrenamtliche Helfer begonnen, die mobilen Leiteinrichtungen zum Schutz für Amphibien, landläufig "Krötenzäune" genannt, aufzustellen, da man jetzt mit dem Einsetzen der Wanderungen rechnet.

Insgesamt gibt es im Landkreis 29 Konfliktpunkte zu betreuen, wo den Tieren über gefährliche Straßenabschnitte geholfen wird. Dazu gehören unter anderem die:

  • B173 Memmendorf am Gasthof "Goldener Stern"
  • S210 zwischen Großwaltersdorf und Gränitz, im Weißbachtal
  • S200 kurz nach Ortsausgang Erlau
  • S34 im Bereich der "Sieben Kurven" in Hainichen
  • S202 nach Ortsausgang Sachsenburg links in Fahrtrichtung Frankenberg
  • S185 in Rechenberg-Bienenmühle auf der Muldentalstraße rechts gegenüber dem Ökologischem Bad
  • S211 an der Talsperre Rauschenbach, in drei Abschnitten
  • K8215 zwischen Höfchen und Kriebstein

  • K8251 im Bereich Ortseingang von Königshain

  • K7701 zwischen Ortsausgang Schellenberg Richtung Hohenfichte (Anbindung)
  • K7717 rechts zwischen Reichenbach in Richtung Großvoigtsberg

  • K7794 rechts zwischen Hohentanne und Rothenfurth

Eimer werden von Helfern geleert

In Mittelsachsen werden an zahlreichen Straßen solche Schutzzäune für Amphibien aufgebaut.
In Mittelsachsen werden an zahlreichen Straßen solche Schutzzäune für Amphibien aufgebaut.  © Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

Die Amphibien plumpsen an den Schutzzäunen in Eimer. Die Naturschutzbehörde bittet darum, wer solche Eimer entdeckt, die Finger davonzulassen. Ehrenamtliche Helfer schauen zweimal täglich, ob sie Kröten oder andere Tiere in den Behältern befinden. Die Amphibien werden dann nach Art und Geschlecht bestimmt, gezählt und durch die Behörde erfasst. Dann werden sie über die Straße in Sicherheit gebracht.

Wie lange die Schutzzäune stehen bleiben, ist noch ungewiss. Im vergangenen Jahr hielt die Wanderzeit von Kröten und Co. recht lange an, weswegen die Zäune auch sehr lange an den Straßen standen. Im Durchschnitt waren es acht Wochen.

"Dies war dem Wetter geschuldet, das entweder zu kalt oder zu trocken für die Amphibienwanderung war, denn Amphibien benötigen für ihre Wanderung eine Nachttemperatur von wenigstens fünf Grad und Regen", erklärt der Leiter des Referates Naturschutz Udo Seifert.

Titelfoto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa

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