Sexuelle Belästigung und Diskriminierung an Sachsen-Hochschulen: Mehr als jeder Zweite betroffen

Leipzig - Die Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) hat einen besseren Schutz vor Diskriminierung und sexueller Belästigung an den Hochschulen im Freistaat verlangt.

Mehr als die Hälfte der Studierenden in Sachsen haben laut Studien und Befragungen schon sexuelle Belästigung oder Diskriminierung erfahren müssen.
Mehr als die Hälfte der Studierenden in Sachsen haben laut Studien und Befragungen schon sexuelle Belästigung oder Diskriminierung erfahren müssen.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Betroffene hätten bisher keine rechtliche Handhabe, um gegen Täter vorzugehen, teilte die KSS am Sonntag in Leipzig mit.

Das geltende Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz gelte zwar für Beschäftigte, nicht aber für
Studierende. Die KSS habe schon mehrfach auf diese Gesetzeslücke hingewiesen.

Zahlreiche Studien und Befragungen hätten belegt, dass mehr als die Hälfte der Studierenden schon von sexueller Belästigung oder Diskriminierung im Hochschulalltag betroffen waren.

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Am morgigen Montag will sich der Landtag in einer öffentlichen Anhörung mit dem Thema befassen. Die Linken hatten einen entsprechenden Antrag dazu eingebracht.

"In einer so stark hierarchisierten Struktur wie in Hochschulen besteht nicht zuletzt aufgrund der Abhängigkeitsverhältnisse eine besondere Gefahr vor Diskriminierung", erklärte Fay Uhlmann, KSS-Referentin für Feminismus.

Die KSS verwies darauf, dass mehrere Bundesländer Diskriminierungsschutz für Studierende inzwischen gesetzlich verankert haben.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

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