Sie werden dringend gebraucht: Immer mehr Ausländer arbeiten fest in Sachsen

Chemnitz/Dresden - Der Anteil ausländischer Arbeitskräfte in Sachsen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Um die immer größer werdenden Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu schließen, sind es aber immer noch zu wenige.

Zakaria Raffali, Mitarbeiter aus Marokko, und Karsten Viehweger (l.) von Linamar Antriebstechnik Crimmitschau bei der Prüfung der Filteranlage. In Sachsen arbeiten immer mehr ausländische Arbeitnehmer.
Zakaria Raffali, Mitarbeiter aus Marokko, und Karsten Viehweger (l.) von Linamar Antriebstechnik Crimmitschau bei der Prüfung der Filteranlage. In Sachsen arbeiten immer mehr ausländische Arbeitnehmer.  © dpa/Jan Woitas

Wegen des Fachkräftemangels sind Betriebe in Sachsen immer stärker auf Beschäftigte aus dem Ausland angewiesen. Ihr Anteil hat sich seit 2013 mehr als vervierfacht von 1,8 auf 7,4 Prozent, so die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Chemnitz. Bundesweit liegt der Anteil etwa doppelt so hoch.

Im Freistaat waren zuletzt fast 123.200 Menschen mit ausländischem Pass sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die meisten kamen aus Polen und Tschechien.

In Sachsen fehlen bis 2030 etwa 176.000 Menschen im erwerbsfähigen Alter, weil mehr Beschäftigte in den Ruhestand gehen, als Junge ins Arbeitsleben starten. Vor diesem Hintergrund besuchte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD) am Donnerstag vier Unternehmen im Raum Chemnitz, die als "Best-Practice-Beispiele" in Sachen Multinationalität in der Belegschaft gelten dürfen.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (l.) mit Abdoulle Bojang aus Gambia bei der omeras GmbH. Dulig plädiert für eine "Hier-bleib-ich Kultur".
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (l.) mit Abdoulle Bojang aus Gambia bei der omeras GmbH. Dulig plädiert für eine "Hier-bleib-ich Kultur".  © dpa/Jan Woitas

Am Nachmittag startete dort das Bundesnetzwerktreffen der Welcome Center für ausländische Arbeitskräfte. Willkommenskultur allein reiche nicht. "Wir brauchen eine Hier-bleib-ich-Kultur", so Dulig.

Titelfoto: dpa/Jan Woitas

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