"Soziale Orte": So will Sachsen die Bürger zusammenbringen

Dresden - Sachsen schafft "soziale Orte", damit sich Bürger wieder näherkommen. Das soll besonders den ländlichen Regionen helfen. Doch auch Großstädte können davon profitieren, wie ein Beispiel aus Dresden zeigt.

Warum nicht Kultur im Einkaufszentrum – wie hier KIEZ in Dresden-Prohlis?
Warum nicht Kultur im Einkaufszentrum – wie hier KIEZ in Dresden-Prohlis?  © Thomas Türpe

14 "soziale Orte" hat die Sächsische Aufbaubank seit Projekt-Start im vergangenen Jahr schon bewilligt, unter anderem in Stolpen, Wittichenau, Grünhainichen und Roßwein.

5,2 Millionen Euro sind im Haushalt des Freistaats dafür vorgesehen. Die Orte sollen Anlaufstellen sein, in denen sich Bürger treffen und helfen können.

Was das bedeutet, zeigt der neue "soziale Ort" im Dresdner Plattenbau-Gebiet Prohlis. Im dortigen Einkaufszentrum ist in eine frühere Eisdiele der "KIEZ" ("Kultur im Einkaufszentrum") eingezogen.

Dem 3-D-Drucker sei Dank: Sächsische Feuerwehr rettet ihren Oldtimer!
Sachsen Dem 3-D-Drucker sei Dank: Sächsische Feuerwehr rettet ihren Oldtimer!

"Es soll ein Raum für alle Prohliser sein", sagt Begründer Andreas Nattermann (69) vom Träger-Verein "Zuhause in Prohlis". Der Verein hat schon Theaterstücke aufgeführt, Spiele-Nachmittage und einen Tango-Abend veranstaltet.

Projektbegründer Andreas Nattermann (69) in Aktion.
Projektbegründer Andreas Nattermann (69) in Aktion.  © Thomas Türpe

Köpping: "Wir haben keine einfachen Zeiten vor uns"

Informierte sich über Sachsens "soziale Orte“: Staatsministerin Petra Köpping (63, SPD).
Informierte sich über Sachsens "soziale Orte“: Staatsministerin Petra Köpping (63, SPD).  © Thomas Türpe

Aber: "Es gibt nicht nur Kultur-Programm. Die Leute können hier Kaffee trinken, sich unterhalten", sagt Nattermann. Der "KIEZ" startete schon 2017, die Förderung von 208.000 Euro soll den weiteren Betrieb sichern.

Sozialministerin Petra Köpping (64, SPD) besuchte diese Woche den Prohliser "sozialen Ort". "Früher kamen noch die Leute aus allen Schichten zusammen", sagte sie. "Heute geht alles auseinander."

Die "sozialen Orte" sollen auch Bürger in Not beraten. Das könne durch die Energie-Krise noch wichtiger werden, so die Ministerin. "Wir haben keine einfachen Zeiten vor uns. Die Menschen werden Anlaufstellen brauchen."

Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe

Mehr zum Thema Sachsen: