Spektakulär! Hier graben Archäologen das Fundament des Vorgängers der Augustusburg aus

Augustusburg - Es ist nicht weniger als eine Sensation: Auf der Augustusburg sind Reste des Vorgängerbaus gefunden worden. Inzwischen gräbt ein ganzes Team aus Archäologen.

Majestätisch thront die Augustusburg auf dem Schellenberg. Im Kutschenmuseum davor wurden die sensationellen Funde gemacht.
Majestätisch thront die Augustusburg auf dem Schellenberg. Im Kutschenmuseum davor wurden die sensationellen Funde gemacht.  © Kristin Schmidt

Christiane Hemker (63) ist die Aufregung anzumerken. Die Referatsleiterin Südwestsachsen im Landesamt für Archäologie deutet auf die Fundstelle und einzelne Fundstücke: "Dieser alte Schwellbalken war einmal ein Holzfußboden. Und hier, statt mit Lehm hat man mit Kalkmörtel gearbeitet. Das zeigt, dass das nicht irgendein Bau war." Kürzlich wurde zudem ein historisches Steinpflaster entdeckt.

Hemker und ihr Team haben Überreste jener Burg entdeckt, auf der ab 1567 die heutige Anlage der Augustusburg entstand - übrigens in nur sechs Jahren. Bis dahin hatte der 515 Meter hohe Schellenberg den Meißner Markgrafen gehört, die ihn wiederum 1368 dem Geschlecht der Schellenberger abgetrotzt hatten, die ihrerseits dort eine Burg unterhielten.

Hier schließt sich der Kreis: Auf diesen Trümmern der mittelalterlichen Burg der Schellenberger errichteten die Meißner Markgrafen/Wettiner jene Burg, deren Reste nun ans Tageslicht geholt werden. Hemker datiert sie grob auf das späte 14., frühe 15. Jahrhundert.

Archäologin Christiane Hemker (63, r.) und der angehende Grabungstechniker Stefan Johl (35) sichten Funde.
Archäologin Christiane Hemker (63, r.) und der angehende Grabungstechniker Stefan Johl (35) sichten Funde.  © Kristin Schmidt
Christiane Hemker vom Landesamt für Archäologie mit einer Scherbe einer Ofenkachel aus dem 15. Jahrhundert.
Christiane Hemker vom Landesamt für Archäologie mit einer Scherbe einer Ofenkachel aus dem 15. Jahrhundert.  © Kristin Schmidt
Stefan Johl legt eine ehemalige Wärmestube frei.
Stefan Johl legt eine ehemalige Wärmestube frei.  © Kristin Schmidt
Auch dieser Pfeifenkopf fand sich bei den Ausgrabungen.
Auch dieser Pfeifenkopf fand sich bei den Ausgrabungen.  © Kristin Schmidt

Ort der Entdeckungen ist das Kutschenmuseum. Es wird vom Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement behindertengerecht umgebaut. Die Archäologen sind seit November 2022 zugange, im Januar 2023 wurden die Grabungen ausgeweitet. Christiane Hemker ist dankbar: "Wir bekommen die Zeit, die wir brauchen." Weitere Funde zeichnen sich ab.

Titelfoto: Kristin Schmidt

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