Stress zum Black Friday: Sachsens Paketzusteller sind öfter krank

Dresden - Das Internet bebt, denn es ist Black Week und am sogenannten Black Friday sollen nochmals kräftig im Online-Handel die Preise purzeln. Was Millionen Kunden auf der ganzen Welt in Euphorie versetzt, greift bei anderen die Gesundheit an.

Ein Paketzusteller sortiert und räumt in einer Zustellbasis von Deutsche Post DHL Pakete in ein Zustellfahrzeug. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft rechnet die Deutsche Post DHL wieder mit Paketmassen - und vielen Krankmeldungen.
Ein Paketzusteller sortiert und räumt in einer Zustellbasis von Deutsche Post DHL Pakete in ein Zustellfahrzeug. Im diesjährigen Weihnachtsgeschäft rechnet die Deutsche Post DHL wieder mit Paketmassen - und vielen Krankmeldungen.  © DPA

Beschäftigte bei Sachsens Post- und Paketdiensten sowie in der Lagerwirtschaft sind dieser Tage besonders gefordert.

Auswertungen der Barmer Krankenkasse zeigen nun, dass es in dieser Berufsgruppe deutlich mehr Fehltage als im sächsischen Durchschnitt gab. Berufstätige in Sachsens Zustellbranche und Lagerwirtschaft waren voriges Jahr im Schnitt 32,1 Tage arbeitsunfähig gemeldet.

Berufsübergreifend lag der Wert im Freistaat bei 26 Tagen. "Von 1000 Beschäftigten fallen in dieser aktuell so stark geforderten Berufsgruppe täglich etwa 88 krankheitsbedingt aus", sagt Monika Welfens, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Sachsen.

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Der entsprechende Krankenstand lag bei 8,8 Prozent.

Diagnose: Rücken kaputt

Am kommenden Freitag (Black Friday) gehen wieder zahlreiche Menschen auf Schnäppchenjagd.
Am kommenden Freitag (Black Friday) gehen wieder zahlreiche Menschen auf Schnäppchenjagd.  © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

Hauptursache für Krankschreibungen waren insbesondere Rückenleiden, so die Analyse der Barmer. Die durchschnittlich 8,4 Fehltage allein aufgrund von Rückenbeschwerden liegen über dem sächsischen Mittelwert von 4,6 Fehltagen in dieser Diagnosegruppe.

Auch Verletzungen wie Frakturen, Zerrungen oder Schürfwunden schlagen mit überdurchschnittlichen Fehlzeiten zu Buche.

In der Gruppe der Zustelldienste und Lagerwirtschaft führten sie voriges Jahr zu 3,7 Fehltagen, während der sächsische Durchschnitt bei 2,4 Tagen lag.

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Therapieansatz: Entlastung schaffen

"Um Beschäftige in der Zustellbranche und Lagerwirtschaft wenigstens etwas zu entlasten, kann man beispielsweise beim Online-Einkauf darauf achten, dass möglichst viele Artikel in einer Bestellung zusammengefasst werden. Eine kleine Hilfe kann auch sein, dem Zusteller oder der Zustellerin bei der nächsten Lieferung ein paar Schritte entgegenzugehen oder Packstationen zu nutzen", so Monika Welfens.

Ihr Appell an die Arbeitgeber: Mehr Gesundheitsförderung und -Management in den Betrieben.

Titelfoto: DPA

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