Bau der Gedenkstätte KZ Sachsenburg: Mehr Geld wegen gestiegener Baupreise benötigt
Von Simona Block
Frankenberg - Der Bau einer Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen KZ Sachsenburg bei Frankenberg bis 2028 kann nahtlos fortgesetzt werden.
Alles in Kürze
- Gedenkstätte KZ Sachsenburg wird bis 2028 gebaut
- 1,7 Millionen Euro zusätzlich benötigt
- Bund übernimmt 2,5 Millionen Euro
- Landesanteil liegt bei etwa 3,5 Millionen Euro
- Sachsenburg war Vorläufer für spätere Konzentrationslager

Für die zusätzlich zur bisherigen Planung nötigen rund 1,7 Millionen Euro ist nach Angaben von Kulturministerin Barbara Klepsch (59, CDU) eine Lösung gefunden. Das Geld "ist für die Gedenkstätte Sachsenburg reserviert und die Finanzierung wird aktuell in einem Kabinettsverfahren geregelt", sagte sie. Das Projekt sei damit bis 2028 gesichert.
Die Gedenkstätte KZ Sachsenburg gilt als bedeutender Erinnerungsort an die Frühphase des NS-Regimes im Freistaat.
Wegen der gestiegenen Baupreise werden nach Ministeriumsangaben nun aber rund 6,9 Millionen Euro benötigt. Der Bund übernehme 2,5 Millionen Euro, der Landesanteil werde letztlich bei etwa 3,5 Millionen Euro liegen, zusätzlich zu rund 900.000 Euro für konzeptionelle Vorarbeiten, die Erweiterung der bisherigen Ausstellung und den Betrieb des Informations- und Dokumentationszentrums.
Der Freistaat stellte bereits 1,5 Millionen Euro für den Neubau bereit. Zudem könnten 200.000 Euro noch im laufenden Jahr aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der DDR - sogenannte PMO-Mittel - für dringende Dacharbeiten verwendet werden.
Vorläufer für spätere Konzentrationslager
Sachsenburg war eines der ersten KZ, die 1933 nach der Machtergreifung Adolf Hitlers und der NSDAP entstanden.
Es ist kleiner und weniger bekannt als Lager wie Buchenwald und Sachsenhausen, aber eine Art Vorläufer der späteren Konzentrations- und Vernichtungslager der Nazis.
In dem ab 1934 einzigen KZ in Sachsen, das auch Experimentierfeld und Ausbildungsstätte der Lager-SS war, waren bis 1937 etwa 10.000 Menschen interniert - Regimegegner wie Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Kommunisten, später auch Juden, Pfarrer oder sogenannte Vorbeugehäftlinge.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa