Sturmtief "Zoltan" tobte mit bis zu 133 "Sachen" durch Sachsen

Dresden - Schöne Bescherung vor dem Fest: Sturm "Zoltan" hat die Sachsen ordentlich durchgeschüttelt. Auf dem Fichtelberg erreichte das Sturmtief Orkanstärke - 133 Stundenkilometer wurden in der Spitze gemessen. Überall im Freistaat hatten die Feuerwehren ordentlich zu tun. Große Schäden blieben aber aus.

Der Schwarzenberger Weihnachtsbaum war im Sturm in akute Schieflage geraten und musste zur Sicherheit abgebaut werden.
Der Schwarzenberger Weihnachtsbaum war im Sturm in akute Schieflage geraten und musste zur Sicherheit abgebaut werden.  © Uwe Meinhold

Die Weihnachtsstimmung - vor allem im Erzgebirge war sie im wahrsten Sinne des Wortes wie weggeblasen. In Freiberg wurde bereits am Donnerstag der Weihnachtsmarkt abgebrochen.

Die Stadt Schwarzenberg musste ihren in akute Schräglage geratenen Weihnachtsbaum "schweren Herzens" abbauen, wie Stadtsprecherin Katrin Hübner berichtete. Die Tanne drohte umzukippen.

In Niederwürschnitz entwurzelte der wilde "Zoltan" einen Baum und schleuderte ihn auf ein Hausdach.

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Auch zwischen Stollberg und Aue kippten Bäume um. Einer fiel bei Burkhardtsdorf auf die Gleise - die Chemnitzer Citybahn krachte dagegen.

Verletzt wurde niemand, doch aufgrund der Beschädigungen am Triebwagen konnte der Zug nur noch im Schritttempo zum nächsten Bahnhof rollen.

Vom Winde verweht: In Meerane drohte dieser Lastwagen umzukippen - die Feuerwehr konnte das verhindern.
Vom Winde verweht: In Meerane drohte dieser Lastwagen umzukippen - die Feuerwehr konnte das verhindern.  © Andreas Kretschel

Feuerwehr-Dauereinsatz und Zwangspause für Weihnachtscircus

Endstation Leitplanke: Schnee auf der Fahrbahn der A4 wurden diesem Ford kurz vor der Abfahrt Hohenstein-Ernstthal zum Verhängnis. Der Fahrer (48) blieb unverletzt, seine Beifahrerin (43) musste in die Klinik.
Endstation Leitplanke: Schnee auf der Fahrbahn der A4 wurden diesem Ford kurz vor der Abfahrt Hohenstein-Ernstthal zum Verhängnis. Der Fahrer (48) blieb unverletzt, seine Beifahrerin (43) musste in die Klinik.  © Andreas Kretschel

Glück im Unglück hatte der Fahrer eines Fiat-Kleinbusses, der im Linienverkehr auf der B 175 zwischen Narsdorf und Rochlitz unterwegs war.

Am Abzweig Noßwitz krachte ein Baum auf den vorbeifahrenden Bus. Verletzt wurde niemand, doch das Gefährt erlitt einen heftigen Schaden (ca. 5000 Euro).

In Dresden kapitulierte der traditionelle Weihnachtscircus vor "Zoltan". Da nicht sicher war, ob das 16 Meter hohe Hauptzelt Windstärke 9 aushalten würde, wurden am Donnerstag sowohl die Nachmittags- als auch die Abendvorstellung abgesagt.

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Das Chapiteau hielt der Naturgewalt letztlich stand, sodass es gestern wieder hieß: Manege frei!

Auch diesen Baum am Kalten Muff bei Neundorf (Erzgebirge) entwurzelte Sturmtief "Zoltan". Die Feuerwehrleute in Sachsen hatten viel zu tun.
Auch diesen Baum am Kalten Muff bei Neundorf (Erzgebirge) entwurzelte Sturmtief "Zoltan". Die Feuerwehrleute in Sachsen hatten viel zu tun.  © Bernd März

Auch im Landkreis Nordsachsen ließ "Zoltan" seine Muskeln spielen. Allein bis gestern früh haben die Freiwilligen Feuerwehren dort rund 50 Mal wegen umstürzender Bäume ausrücken müssen, teilte das Katastrophenschutzamt mit.

Titelfoto: Montage: Uwe Meinhold, Andreas Kretschel (2)

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