Tierversuche in Sachsen: 80.000 Tiere gezüchtet, für unbrauchbar gehalten und getötet

Leipzig - Im vergangenen Jahr sind in Sachsen 138 Tierversuchsvorhaben genehmigt worden.

122.000 Tiere wurden 2022 in Sachsen in Versuchen eingesetzt.
122.000 Tiere wurden 2022 in Sachsen in Versuchen eingesetzt.  © picture-alliance / dpa

30 davon durchliefen ein vereinfachtes Genehmigungsverfahren, etwa weil ein Tierversuch für den Forschungszweck gesetzlich vorgeschrieben ist, wie die Landesdirektion Sachsen auf Anfrage mitteilte. Die Genehmigungen werden demnach in der Regel für einen Zeitraum für drei bis fünf Jahre beantragt und erteilt.

Insgesamt rund 122.000 Tiere wurden 2022 im Freistaat in Versuchen eingesetzt. Das geht aus den aktuellsten Zahlen des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren hervor.

Weitere rund 11.000 Tiere wurden demnach für wissenschaftliche Zwecke getötet, beispielsweise, um deren Organe oder Gewebe für Zellkulturen zu verwenden. Hinzu kamen rund 80.000 Tiere, die für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet, aber nicht für diese eingesetzt und dann getötet wurden, etwa weil sie eine gewünschte genetische Veränderung nicht besaßen.

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Deutschlandweit wurden 1,73 Millionen Tiere in Versuchen eingesetzt. Aktuellere Daten liegen zu den Versuchstieren nicht vor.

Mäuse, Zebrafische, Schweine und Ratten, aber auch Pferde und Hunde eingesetzt

Am häufigsten wurden in Sachsen Experimente an Mäusen (110.000) durchgeführt, gefolgt von Zebrafischen (7100). Auch an Schweinen (916), Ratten (872) und Pferden (374) wurde getestet. Zudem zählten 27 Hunde zu den Versuchstieren, der Großteil davon in der Hochschulausbildung und beruflichen Schulungen.

Im Freistaat führen laut Landesdirektion sieben Forschungsinstitute Tierversuche durch: das Fraunhofer-Institut, die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, das LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland, das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, die Technische Universität Dresden und die Universität Leipzig.

Die Einrichtungen werden den Angaben zufolge mindestens alle drei Jahre kontrolliert, Primatenhaltungen jährlich. Die Kontrollen gibt es sowohl angekündigt als auch unangekündigt.

Titelfoto: picture-alliance / dpa

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