Überflutungsflächen an sächsischem Radweg geschaffen
Döbeln - Die Landestalsperrenverwaltung hat in den vergangenen Wochen am Mulderadweg in Döbeln (Landkreis Mittelsachsen) neue Überschwemmungsflächen geschaffen.

Die Flächen sind am rechten Ufer der Freiberger Mulde im Döbelner Ortsteil Sörmitz in der Nähe des Bielbaches entstanden.
"An der Freiberger Mulde in Döbeln befanden sich parallel zum Radweg einzelne Verwallungen, die bei Hochwasser das Wasser von den angrenzenden Wiesen abhielten. Mit dem Rückbau dieser Verwallungen wird dem Fluss und der Flussaue wieder mehr Raum gegeben", so eine Sprecherin der Landestalsperrenverwaltung.
Für die Wiesen am Muldeufer bedeutet das, dass sie befeuchtet und so revitalisiert werden. Der Radweg wird allerdings bei künftigen Hochwassern früher überschwemmt.
Die Arbeiten wurden im Januar von der Flussmeisterei Grimma in Eigenleistung durchgeführt.
Es handelte sich um Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen des Gesamtprojekts zum Hochwasserschutz für Döbeln.
Hohe Dringlichkeit bei Hochwasserschutz für Döbeln

Döbeln wurde beim Augusthochwasser 2002 stark getroffen. Fast die Hälfte des bebauten Stadtgebietes wurde damals überschwemmt, die Innenstadt stand teilweise mehr als 3,5 Meter unter Wasser. Der Gesamtschaden lag bei 150 Millionen Euro. 37 Häuser mussten in der Folge sogar vollständig abgerissen werden.
Nach dem verheerenden Hochwasser wurde in Sachsen ein Schutzkonzept für alle Fließgewässer I. Ordnung erstellt. Dazu gehört auch die Mulde. Der Hochwasserschutz für Döbeln wurde dabei einer hohen Dringlichkeit zugeordnet.
In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere Maßnahmen umgesetzt und beispielsweise Flutschutzanlagen sowie Schutzwände gebaut und Überflutungsflächen geschaffen. Auch verschiedene Ausgleichsmaßnahmen wie Anpflanzungen wurden bereits umgesetzt.
Insgesamt investiert der Freistaat rund 95 Millionen Euro in das Projekt.
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