Verschwendung von Steuergeld? Kritik an Förderung von sächsischem Start-up für ethische Pornos

Leipzig/Dresden - Das Online-Portal "Porn Better" will ethische Pornos anbieten, erhält dafür von Sachsens Wirtschaftsministerium Förderung. Für diese Entscheidung hagelte es nun Kritik.

Ethische Pornos statt Mainstream? Das Portal "Porn Better" aus Leipzig will genau das anbieten und wird dafür sogar vom sächsischen Wirtschaftsministerium gefördert.
Ethische Pornos statt Mainstream? Das Portal "Porn Better" aus Leipzig will genau das anbieten und wird dafür sogar vom sächsischen Wirtschaftsministerium gefördert.  © lightfieldstudios/123RF

Sachsens AfD-Fraktion hatte zu der Unterstützung eine Anfrage im Landtag gestellt und dabei von "Steuergeldverschwendung" gesprochen, die sofort beendet werden müsse. Zuerst berichtete die "Sächsische Zeitung" darüber.

Das Wirtschaftsministerium wies diese Kritik jedoch zurück. Das Projekt "Porn Better" habe sich beworben und sei von einem Expertengremium "wie jedes andere objektiv bewertet und als förderwürdig eingestuft" worden, verteidigte das Ministerium in Dresden am Dienstag die Unterstützung.

Weiter hieß es, der Freistaat unterstütze nicht das Start-up als Unternehmen, sondern fördere seit Oktober 2022 zwölf Monate lang die zwei Gründerinnen personenbezogen.

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Die beiden Gründerinnen werden über Sachsens Innovationsplattform Future Sax gefördert. Ihre Plattform wolle "ein neues Bewusstsein für das Thema Pornografie jenseits des Mainstreams" schaffen.

"Porn Better": Martin Dulig äußert sich zur Förderung der Pornoseite

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD).
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD).  © Sebastian Kahnert/dpa

"Porn Better" sichte alternative Angebote, bewerte sie nach ethischen Kriterien und kläre generell zu ethischen Pornos auf. "Mit diesen Standards grenzt sich 'Porn Better' deutlich von anderen Angeboten ab."

Nach Ministeriumsangaben fließen insgesamt 25.500 Euro aus einem Programm für potenziell innovative Geschäftsideen.

Die Betreiber erzielten ihre Einnahmen nicht mit der Produktion oder dem direkten Angebot von Pornografie, sondern der Empfehlung von Angeboten, die ethischen Kriterien entspreche, erklärte Wirtschaftsminister Martin Dulig (49, SPD).

Titelfoto: lightfieldstudios/123RF

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